Rezyklat – recyceltes Plastik
Im Wald, auf Wiesen, im Meer und in Flüssen – Plastikmüll ist allgegenwärtig und schadet unserem Planeten. Doch aus Kunststoffen lassen sich neue hochwertige Produkte herstellen, wenn sie ordnungsgemäß entsorgt und recycelt werden. Lesen Sie hier, wie Plastikmüll zu einem Rezyklat wird und was sich daraus machen lässt.

dm drogerie markt
Lesedauer 4 Min.
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6.6.2024

Was ist ein Rezyklat?
Als Rezyklat bezeichnet man wiederverwertete Kunststoffe, die mindestens einmal im Sinne der Kreislaufwirtschaft entsorgt und zu einem neuen Produkt verarbeitet wurden. Was im Bereich des Altpapier-Recyclings bereits eine lange Tradition hat, wird nun bei Kunststoffen stark forciert. Denn auch wenn der massive Einsatz von Plastik in Industrie und Handel in der Kritik steht, ganz wegzudenken sind Kunststoffe aus unserem Alltag nicht.
Als Verpackungsmaterial und Werkstoff bietet Plastik eine Reihe von Vorteilen: Es ist günstig in der Produktion und dabei leicht und langlebig. Der große Nachteil: Zu viel Plastik landet in der Umwelt, auf Deponien oder in Müllverbrennungsanlagen. Eine Lösung heißt Kreislaufwirtschaft.
Wie funktioniert die Kreislaufwirtschaft?
Nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft werden bereits bestehende Produkte und Materialien so lange wie möglich im Wirtschaftskreislauf gehalten. Dadurch verlängert sich die Lebensdauer der Produkte automatisch und die Ressourcen werden geschont. Doch wie lässt sich der Lebenszyklus von Kunststoffen, Elektrogeräten, Textilien und Möbeln verlängern oder optimal ausnutzen?
- Recycling von Abfällen
- Reparatur defekter Produkte
- Wiederverwendung, beispielsweise Weitergabe oder Verkauf von Textilien, Spielzeug oder Möbeln
- Upcycling: Wiederverwertung von Abfallprodukten und Schaffung von etwas Neuem
Linearwirtschaft
Die Kreislaufwirtschaft steht im Gegensatz zur Linearwirtschaft, die umgangssprachlich auch als „Wegwerfwirtschaft“ bezeichnet wird. Bisher beruht das seit der industriellen Revolution herrschende Wirtschaftssystem auf diesem Modell: Produkte werden in großen Mengen hergestellt, nur kurz genutzt und dann entsorgt.
Vorteile der Kreislaufwirtschaft
- Schonung natürlicher Ressourcen
- Reduzierung der Treibgasemissionen
- Verringerung der Abfallmengen
- Reduzierung der Rohstoffabhängigkeit
- langfristige Steigerung der Lebensqualität durch besseren Umweltschutz
- geringere Lebenskosten durch längere Nutzung von Alltagsprodukten
Rezyklate: Teile der Kreislaufwirtschaft
Sekundärrohstoffe wie Altpapier, Altglas und Altplastik sind wichtige Bausteine der Kreislaufwirtschaft und dienen als Grundlage für die Herstellung neuer Produkte. So werden Rohstoffe im Kreislauf gehalten und Ressourcen geschont.
Der Recycling-Kreislauf von Kunststoffen sieht wie folgt aus:
- Trennung des Plastikmülls durch den Endverbraucher (Gelber Sack/ Gelbe Tonne)
- Sammlung und Trennung der Kunststoffe in unterschiedliche Sorten
- Zerkleinerung, Säuberung und Schmelzung der Kunststoffe
- Herstellung von Granulat
- Verarbeitung des Granulats zu neuen Produkten bzw. Verpackungen
Was wird aus Rezyklat hergestellt?
Aus Kunststoff-Rezyklat werden sowohl Verpackungen als auch Gebrauchsgegenstände hergestellt. Das Altplastik präsentiert sich etwa in Form von Recycling-Möbeln, Spielgeräten auf Spielplätzen oder Haushaltsartikeln.
So haben viele beliebte Haushaltshelfer der dm-Marke Profissimo heute einen großen Rezyklat-Anteil: Neben Müllsäcken aus recycelten Kunststoffen gibt es zum Beispiel eine Kehrgarnitur, die zu 100 Prozent aus Rezyklat besteht. Wer nachhaltig einkaufen will, achtet also auf das Nachhaltigkeitskleeblatt am Etikett.
Dass Rezyklat mit hochwertiger Qualität punkten kann, beweist auch die dm-Marke alverde. Sie setzt bereits im großen Stil auf das wiederverwertete Plastik: Bei über 50 verschiedenen Tuben und Döschen werden zur 50 Prozent Rezyklate beigemengt. Auf diese Weise lassen sich pro Jahr 30 Tonnen neuer Kunststoff einsparen.
Ein weiteres Paradebeispiel ist die Durabag – eine Mehrwegtragetasche, die zu 80 Prozent aus recyceltem Polyethylen besteht.
Gemeinsam recyceln
Trotz innovativer Verfahren und einer größeren Sensibilisierung für das Thema Kreislaufwirtschaft sind die Recyclingraten immer noch ausbaufähig. Laut Zahlen der deutschen Heinrich-Böll-Stiftung werden weltweit nur 14 Prozent des Verpackungsmülls recycelt. Der größte Teil landet auf Mülldeponien (40 Prozent), während 14 Prozent in Müllverbrennungsanlagen verbrannt werden. Fast ein Drittel (32 Prozent) landet in der Umwelt – mit gravierenden Folgen.
Um die Industrie bei ihrem Umstieg auf Rezyklate zu unterstützen, sind wir daher alle gefragt. Denn das richtige Trennen von Abfall ist ausschlaggebend für die Wiederverwertung wertvoller Rohmaterialien. Auch hier will eine dm-Marke Vorreiter sein: Balea führt sogenannte „Sleeve-Etiketten“ ein. Entfernt man diese von den leeren Flaschen, können die einzelnen Bestandteile später besser recycelt werden.




