Mülltrennung – so geht’s
Trennungen tun nicht immer weh – jedenfalls nicht, wenn es um die korrekte Mülltrennung geht. Das Thema wird in vielen Haushalten heiß diskutiert. Was gehört in welche Tonne, was passiert mit den unterschiedlichen Abfallsorten? Erfahren Sie, wie Sie Abfall richtig entsorgen und warum sich Mülltrennung lohnt.

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19.2.2025

Satte 1.021.800 Tonnen Verpackungs- und Papierabfall haben die Österreicher 2024 recycelt. Machen Sie mit? Im besten Fall fällt erst gar nicht viel Abfall an. Müllvermeidung schont das Grundwasser, spart immense Energiemengen und kann somit zum Umweltschutz beitragen. Ganz vermeiden lässt sich Abfall jedoch nicht. Dieser sollte allerdings jeweils separat gesammelt werden – und so stellt sich die Frage nach der korrekten Mülltrennung.
Warum ist Mülltrennung wichtig?
Nicht jeder Abfall ist unbrauchbar, wenn er in der Tonne landet – im Gegenteil. Zahlreiche Stoffe wie Glas, Kunststoff und Metall lassen sich wiederverwerten oder -verarbeiten. So entstehen etwa aus ausrangierten Kunststoffverpackungen Flaschen, Lunch-Behälter oder neue Umverpackungen. Recyceltes Aluminium kommt in der Verpackungsindustrie, für Haushaltsgeräte oder Fahrräder zum Einsatz.
Mülltrennung schont zudem Ihre Geldbörse. In der Regel richten sich die Entsorgungsgebühren nämlich nach der Größe der Restmülltonne. Je kleiner sie ist, desto geringer fallen sie aus.
Mülltrennung – die Vorteile auf einen Blick
Lohnt es sich überhaupt, Müll zu trennen – und was haben Sie davon? Die Vorteile in der Übersicht:
- Sie schonen Ressourcen: Verpackungen wiederzuverwenden, spart die Neuproduktion – und damit Energie und Rohstoffe.
- Die Umwelt dankt es Ihnen: Durch Recycling fallen weniger Emissionen an als durch die Verarbeitung „frischer“ Materialien.
- Sie entlasten Ihren Geldbeutel: Nicht nur die geringere Müllgebühr ist ein Sparfaktor. Produkte aus Recyclingmaterialien kosten häufig auch weniger.
Alles bunt: Das Tonnen-Farbsystem
Eine graue oder schwarze Restmülltonne ist in österreichischen Haushalten Standard. Sie entsorgen darin vor allem nicht recycelbaren Müll wie Windeln, Katzenstreu, Scherben, Staubsaugerbeutel oder Hygieneprodukte. Meist gesellen sich weitere Tonnen hinzu, die für Bio- sowie recycelbaren Abfall reserviert sind. Dieses Farbsystem ist üblich:
- Braune Tonnen: Biomüll wie Obst- und Gemüsereste, Kaffeesatz oder Gartenabfälle gehören in die braune Biotonne.
- Rote Tonnen: Zeitungen, Zeitschriften, zerkleinerte Kartons und anderes Altpapier sammeln Sie in der roten Tonne.
- Grüne und weiße Tonnen: Altglas entsorgen Sie in diesen Behältern. Wichtig: Deckel gehören in die gelbe Tonne. In der Regel finden Sie in Ihrer Nähe öffentliche Glassammelbehälter. Entsorgen Sie Flaschen darin getrennt nach Farben (Weiß- und Buntglas).
- Gelbe Tonnen: Grüner Punkt, gelbe Tonne – für Verpackungen aus Kunststoff, Metall und sogenannten Verbundstoffen ist diese Tonne reserviert. In einigen Gemeinden ersetzen gelbe Säcke die Tonne.
Gut zu wissen: Die gelben Tonnen beziehungsweise Säcke sind in Wien, Kärnten, Salzburg und Niederösterreich bereits seit 2023 gängig. Seit 1. Januar 2025 sammelt ganz Österreich mit.
Lesen Sie mehr über das österreichische Trennsystem.
Landet am Ende eh alles auf einem Berg?
Das Gerücht hält sich hartnäckig: Mülltrennung lohnt sich nicht, weil in der Deponie ohnehin alle Tonnen auf einen Müllberg geschüttet werden. Doch das stimmt nicht. Im Gegenteil: Falsch getrennter Müll kann die optimale Entsorgung behindern – wenn etwa Glas im Restmüll nicht verbrennt.
Wie entsorge ich Sondermüll richtig?
Mancher Müll ist für die regulären Abfalltonnen tabu. Er lässt sich weder recyceln noch umweltgerecht entsorgen. So können etwa Medikamentenreste oder Gefahrstoffe von Batterien in die Umwelt gelangen. Für eine sichere Mülltrennung gilt daher:
- Bringen Sie abgelaufene Medikamente in die Apotheke zurück. Die Expertinnen und Experten kümmern sich um die fachgerechte Entsorgung.
- Für Batterien stehen in vielen Supermärkten Rückgabestationen bereit.
- Altkleider und Schuhe gehören in öffentliche Sammelbehälter.
Tipp: Gut erhaltene Mode lässt sich auch verkaufen, an gemeinnützige Organisationen spenden oder gegen neue Outfits tauschen.
Mögliche Folgen fehlender Mülltrennung
Wer nicht oder nicht richtig trennt, riskiert Zusatzkosten. Die Entsorgungsunternehmen sind nicht dazu verpflichtet, falsch befüllte Tonnen zu leeren. Zudem drohen Bußgelder, wenn etwa Verbundstoffe im Biomüll landen. Eine nachträgliche Mülltrennung beim Entsorgungsunternehmen erfordert einen hohen Aufwand – und die Kosten fallen letztlich auf die Verbraucher zurück.
Gut zu wissen: Für die bunten Tonnen fallen in aller Regel keine Zusatzkosten an. Die rote Tonne ist in den Gebühren für die Restmülltonne inkludiert. Die Kosten für die gelbe Tonne zahlen Sie bereits an der Supermarktkasse: Sie sind in der Verpackung eingepreist.
Tipps für die Mülltrennung zu Hause
Verpackungen in die gelbe, Papier in die rote, Metall in die blaue Tonne – doch wohin mit dem Abfall, bevor er in der Tonne landet? Es lohnt sich, bereits in den eigenen vier Wänden ein durchdachtes Sammelsystem einzurichten.
- Investieren Sie in mehrere, farblich sortierte Mülleimer.
- Behälter mit mehreren Kammern sparen Platz und bieten Bereiche für unterschiedliche Abfallsorten.
- Altpapier lässt sich in Kartons sammeln und bequem direkt zur Tonne tragen.
- Spezielle Sackerl mit Flaschenfächern bieten sich für die vorübergehende Lagerung von Altglas an.
FAQ
Was passiert mit dem Restmüll?
Was passiert mit dem Restmüll?
Aus Restmüll wird in Österreich Energie: Der Großteil wird thermisch verwertet. Die so entstehende Abwärme fließt etwa ins Fernwärmenetz.
Was sind Verbundstoffe?
Was sind Verbundstoffe?
Verbundstoffe bestehen aus mindestens zwei verschiedenen Materialien, etwa zwei Kunststoffsorten. Das Recycling dieser Stoffe ist nur eingeschränkt möglich.
Was kann ich über das Abwasser entsorgen?
Was kann ich über das Abwasser entsorgen?
Biomüll wird teilweise kompostiert und etwa zur Düngung eingesetzt. Ansonsten kommt er in Biogasanlagen zum Einsatz.
Was passiert mit Biomüll?
Was passiert mit Biomüll?
Kurz gesagt: außer Toilettenpapier kaum etwas. Feuchttücher, Küchentücher, Wattepads oder Hygieneprodukte können die Rohre verstopfen und verursachen einen hohen Aufwand bei der Wasseraufbereitung. Speiseabfälle drohen nicht nur die Rohre zu blockieren, sie locken mitunter auch Ratten an.