Mikroplastikfreie Kosmetik für Umweltschutz
Sie sind nur zwischen fünf Millimetern und tausend Nanometern klein und mit bloßem Auge oft nicht zu erkennen: Mikroplastik-Teilchen, die inzwischen überall in unserer Umwelt zu finden sind, sogar im Schnee der Antarktis. Es ist höchste Zeit, auf die kleinen Kunststoff-Teile zu verzichten, etwa mit mikroplastikfreier Kosmetik.

dm drogerie markt
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20.2.2024

Was ist Mikroplastik?
Als Mikroplastik bezeichnet man klitzekleine wasserunlösliche Kunststoff-Partikel, die von Forschern in den Böden, im Grundwasser sowie in den Meeren in immer größeren Mengen nachgewiesen werden. Man unterscheidet zwei Arten von Mikroplastik.
Primäres Mikroplastik
Primäres Mikroplastik wird eigens industriell hergestellt. Die kleinen Granulate sind in Hygiene- und Kosmetikprodukten zu finden wie Zahnpasta, Peelings oder Waschmittel.
Sekundäres Mikroplastik
Sekundäres Mikroplastik entsteht durch die Abnutzung und Verwitterung größerer Kunststoff-Teile, beispielsweise Flaschen, Plastiksackerl oder Kleidung aus synthetischen Fasern. Ein Drittel des Mikroplastiks in den Weltmeeren stammt von den Kunststoff-Fasern unserer Kleidung, die beim Waschen durch den Abrieb in das Abwasser gelangen.
Mikroplastikfreie Kosmetik – warum?
Mikroplastik gelangte bisher unkontrolliert in die Umwelt: In der EU sind es rund 42.000 Tonnen jährlich. Es wurde vor allem bei Meeresbewohnern wie Fischen, Seehunden oder Muscheln nachgewiesen. Die Nanopartikel reichern sich bei ihnen im Gewebe an und können schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen auslösen. Welche Folgen Mikroplastik für den menschlichen Körper hat, darüber ist bisher nur wenig bekannt. Feststeht: Mikroplastik befindet sich auch im menschlichen Organismus. 2022 haben es niederländische Wissenschaftler im menschlichen Blut gefunden.
Mikroplastik-Partikel sind zu klein, um von Kläranlagen aus dem Wasser herausgefiltert zu werden. Umweltschutzverbände fordern daher ein Verbot der für den Planeten schädlichen Substanzen. Ein erster Schritt wurde auf EU-Ebene 2023 beschlossen: Granulate, die etwa in Kosmetikprodukten wie Peelings oder Duschgels, aber auch in Spielzeug oder Pflanzenschutzmitteln stecken, dürfen nicht mehr verkauft werden.
In welchen Kosmetik-Produkten steckt Mikroplastik?
Trotzdem enthalten viele Pflegeprodukte noch immer Mikroplastik. Trotz Verbot ab Oktober 2023 gilt eine Übergangsfrist von bis zu acht Jahren. Umweltschutzorganisationen beklagen außerdem, dass die Verwendung flüssiger und gelartiger Kunststoffe noch immer erlaubt ist. Mikroplastik findet sich vor allem in folgenden Produkten:
- Peelings
- Duschgelen und Shampoos
Kosmetik ohne Mikroplastik erkennen
Enthält Kosmetik Mikroplastik, müssen die Substanzen auf der Liste der Inhaltsstoffe stehen. Zu den am häufigsten in Kosmetik enthaltenen Kunststoff-Partikeln gehören diese:
- Acrylates Copolymer (AC)
- Acrylates Crosspolymer (ACS)
- Dimethiconol
- Methicone
- Polyamide (PA, Nylon)
- Polyacrylate (PA)
- Polymethylmetacrylate (PMMA)
- Polyquaternium (PQ)
- Polyethylene (PE)
- Polyethylenglycol (PEG)
- Polyethylenterephthalat (PET)
- Polypropylene (PP)
- Polypropylenglycol (PPG)
- Polystyrole (PS)
- Polyurethane (PUR)
- Silikone
Diese Liste ist nicht vollständig.
Tipp: Um sich die Suche nach mikroplastikfreier Kosmetik zu erleichtern, können Sie eine App benutzen. Anwendungen wie Beat the Microbead oder CodeCheck liefern Ihnen nach dem Scannen der Produkte detaillierte Informationen zu den Inhaltsstoffen.
Warum wird Mikroplastik eingesetzt?
Kosmetikhersteller greifen gerne auf Mikroplastik-Partikel zurück, da sie ihnen in den Produkten günstig gute Dienste leisten:
In Peelings oder Duschgels dienen sie als Schleifmittel und machen die Haut weicher.
In Haarpflege-Produkten legen sie einen Plastikfilm um die Haare und sorgen so dafür, dass sich diese leichter kämmen lassen.
In Make-up wie Lippenstift sorgen sie für eine bessere Haftung.
Mikroplastik und flüssige Kunststoffe haben auch Auswirkungen auf die Emulsionseigenschaften von Inhaltsstoffen: Flüssigkeiten, die normalerweise schwer mischbar sind, können so leichter vermengt und verarbeitet werden. Von Augencreme über Zahnpasta bis zu Haarshampoo – viele Unternehmen räumen umweltbewusstem Handeln noch immer einen zu geringeren Stellenwert ein.
Mikroplastikfreie Kosmetik bei dm
Dass Mikroplastik eine große Herausforderung und Belastung für die Umwelt darstellt, ist längst keine Neuigkeit mehr. Bereits im Frühjahr 2014 hat dm damit begonnen, Mikropartikel aus den Produkten seiner Eigenmarken wie Balea zu entfernen. Ersetzt wurden die Kunststoffteilchen mit natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen.
2019 ist dm noch einen Schritt weiter gegangen und führte eine Kennzeichnung ein, welche mikroplastikfreie Produkte für Kunden leichter erkennbar macht. Im Online-Shop tragen derzeit mehr als 700 Produkte der Eigenmarken von dm den Hinweis „Rezeptur ohne Mikroplastik / ohne wasserlösliche rein synthetische Polymere“.
Naturkosmetik: garantiert frei von Mikroplastik
Auf Nummer sicher gehen Sie mit streng zertifizierter Naturkosmetik. Diese setzt seit jeher auf Make-up und Kosmetik ohne Mikroplastik. Ins dm Naturkosmetik-Regal schaffen es nur Produkte, die mit renommierten Naturkosmetik-Siegeln wie NATRUE, BDIH oder COSMOS zertifiziert sind und damit höchsten Anforderungen entsprechen. Auch unsere Naturkosmetik-Marken alverde und alverde MEN sind komplett mikroplastikfrei.
In der Naturkosmetik werden die Mikroplastik-Partikel durch mineralische Stoffe wie Kieselerde, Tonerde oder geriebene Nussschalen ersetzt. Das beweist: Wo ein Wille ist, ist auch ein mikroplastikfreier Weg.
FAQ
Ist Mikroplastik in Kosmetik schädlich?
Ist Mikroplastik in Kosmetik schädlich?
Die Kunststoff-Partikel gelangen über das Abwasser in die Umwelt und es ist bisher nahezu unmöglich, sie aus Böden, Meeren und Grundwasser wieder herauszufiltern. So kommen sie in die Nahrungskette von Tier und Mensch. Während bei Tieren bereits schwere gesundheitliche Folgen durch Mikroplastik nachgewiesen werden konnten, ist noch unklar, wie sich Mikroplastik auf den menschlichen Organismus auswirkt.
Welche Kosmetik ist ohne Mikroplastik?
Welche Kosmetik ist ohne Mikroplastik?
Immer mehr Kosmetikhersteller ersetzen Mikroplastik in ihren Produkten – auch weil die Zeit drängt. Bei dm erkennen Sie mikroplastikfreie Kosmetik an den Formulierungen „Rezeptur ohne Mikroplastik“ oder „ohne wasserlösliche rein synthetische Polymere“. Naturkosmetik enthält ebenfalls kein Mikroplastik.