Produkte ohne Mikroplastik
Bereits 2014 hat dm alle aus- und abwaschbaren Pflegeprodukte seiner Eigenmarken umgestellt und bis dahin enthaltene Kunststoff-Mikropartikel durch natürliche Rohstoffe ersetzt. Um Kundinnen und Kunden noch mehr Transparenz zu bieten, gibt es zudem die „Mikroplastikfrei“ Kennzeichnung. Wer zu Produkten mit dieser Kennzeichnung greift, kann sich sicher sein, dass bei ihnen zusätzlich auch auf synthetische Polymere verzichtet wurde. Darunter versteht man Kunststoffverbindungen, die unter anderem als Verdickungsmittel in Produkten eingesetzt werden.
Über 700 Produkte von dm Marken wie Balea, Balea MEN, SUNDANCE, ebelin, Jessa, babylove und SEINZ. sind bereits mit der Kennzeichnung „Ohne Mikroplastik, ohne wasserlösliche rein synthetische Polymere“ versehen.
Der viel diskutierte Begriff „Mikroplastik“
In der Öffentlichkeit wird aktuell viel über das Thema „Mikroplastik“ diskutiert. Der Sachverhalt, der sich hinter dem häufig pauschal verwendeten und wenig erklärten Begriff verbirgt, ist aber sehr viel komplexer, als dies auf den ersten Blick scheint. Wir versuchen, hier mehr Klarheit zu schaffen.
Bis heute gibt es keine allgemein anerkannte Definition des Begriffs „Mikroplastik“. Aus diesem Grund richtet sich das dm Marken-Produktmanagement nach der Erklärung des deutschen Umweltbundesamts, das „Mikroplastik“ als feste, wasserunlösliche Kunststoff-Mikropartikel beschreibt, die fünf Millimeter (mm) und kleiner sind.
Wie gelangt Mikroplastik in die Umwelt?
Die Ursprünge von Kunststoff-Mikropartikeln in unserer Umwelt sind vielfältig. Allgemein wird zwischen sekundärem und primärem „Mikroplastik“ unterschieden:
- Sekundäres Mikroplastik beschreibt kleine Plastikpartikel, die durch die Zerkleinerung größerer Plastikteile entstehen. Das kann beispielsweise durch Verwitterung oder Abrieb erfolgen. Eine vom deutschen Umweltbundesamt in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass insbesondere die Zersetzung größerer Plastikteile („Makroplastik“) die bedeutendste Quelle für den Eintrag von Kunststoff-Mikropartikeln in die Meere ist. Außerdem sind beispielsweise Reifenabrieb und das Ablösen von Fasern beim Waschen synthetischer Textilien besonders relevante Quellen von Kunststoff-Mikropartikeln.
- Als primäres „Mikroplastik“ werden hingegen Kunststoff-Mikropartikel bezeichnet, die bereits in kleiner Größe hergestellt werden. Hierbei kann es sich z. B. um Basispellets handeln, die das Grundmaterial für die Plastikproduktion liefern oder als Bestandteil von Kosmetik mit schleifender Wirkung vorkommen.
Synthetische Polymere auf dem Prüfstand
Teilweise werden auch wasserlösliche synthetische Polymere im Kontext von „Mikroplastik“ thematisiert. Eine Unterscheidung ist allerdings wichtig und notwendig, da die verschiedenen Stoffgruppen unterschiedliche physikalische Eigenschaften aufweisen. Synthetische Polymere wurden nach aktuellem Forschungsstand nicht in Gewässern nachgewiesen. Sie sind wasserlöslich und weisen nicht die Beständigkeit der Kunststoff-Mikropartikel auf. Ihnen wird die Eigenschaft zugesprochen, Kläranlagen nicht zu passieren. Sie werden unter anderem als Stabilisator oder Verdickungsmittel in Produkten eingesetzt und tragen damit zur Produktqualität und Sicherheit bei. Beispielsweise ermöglichen sie eine bessere Dosierbarkeit, die wiederum der Verschwendung von Produkten vorbeugt.
„Da wir stetig daran arbeiten, die Produkte unserer dm-Marken weiterzuentwickeln, setzen wir uns vorausschauend auch intensiv mit synthetischen Polymeren auseinander. Aktuell stehen wir zum Beispiel in engem Austausch mit unseren Partnern und der Forschung, um synthetische Polymere in unseren dm Marken zu ersetzen, soweit das unter Berücksichtigung der Sicherheit und Qualität unserer Produkte möglich ist“, erklärt Harald Bauer, Vorsitzender der dm Geschäftsführung.
Allerdings gibt es auch Produkte, bei denen ein Abtausch aufgrund der spezifischen Produkteigenschaften heute noch nicht möglich ist. Es ist ein langfristiger Prozess, hier gute und sichere Alternativen zu entwickeln. Denn auf der Suche nach Ersatzstoffen gilt es stets sicherzustellen, dass diese nicht etwa ihrerseits negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben.








