Mikroplastik – ein komplexer Sachverhalt

Kunststoffe, die in die Umwelt gelangen, stellen eine große Herausforderung dar. Gerade kleine Plastikpartikel können in der Umwelt unabsehbare Schäden anrichten. Aber Kunststoff ist nicht gleich Kunststoff: Größe und Beschaffenheit spielen eine wichtige Rolle. Bereits Anfang 2014 hat dm Kunststoff-Mikropartikel aus den dm Marken-Produkten entfernt.
Der viel diskutierte Begriff „Mikroplastik“
In der Öffentlichkeit wird aktuell viel über das Thema „Mikroplastik“ diskutiert. Der Sachverhalt, der sich hinter dem häufig pauschal verwendeten und wenig erklärten Begriff verbirgt, ist aber sehr viel komplexer, als dies auf den ersten Blick scheint. Wir versuchen, hier mehr Klarheit zu schaffen.
Bis heute gibt es keine allgemein anerkannte Definition des Begriffs „Mikroplastik“. Aus diesem Grund richtet sich das dm Marken-Produktmanagement nach der Erklärung des deutschen Umweltbundesamts, das „Mikroplastik“ als feste, wasserunlösliche Kunststoff-Mikropartikel beschreibt, die fünf Millimeter (mm) und kleiner sind.
Wie gelangt Mikroplastik in die Umwelt?
Die Ursprünge von Kunststoff-Mikropartikeln in unserer Umwelt sind vielfältig. Allgemein wird zwischen sekundärem und primärem „Mikroplastik“ unterschieden:
- Sekundäres Mikroplastik beschreibt kleine Plastikpartikel, die durch die Zerkleinerung größerer Plastikteile entstehen. Das kann beispielsweise durch Verwitterung oder Abrieb erfolgen. Eine vom deutschen Umweltbundesamt in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass insbesondere die Zersetzung größerer Plastikteile („Makroplastik“) die bedeutendste Quelle für den Eintrag von Kunststoff-Mikropartikeln in die Meere ist. Außerdem sind beispielsweise Reifenabrieb und das Ablösen von Fasern beim Waschen synthetischer Textilien besonders relevante Quellen von Kunststoff-Mikropartikeln.
- Als primäres „Mikroplastik“ werden hingegen Kunststoff-Mikropartikel bezeichnet, die bereits in kleiner Größe hergestellt werden. Hierbei kann es sich z. B. um Basispellets handeln, die das Grundmaterial für die Plastikproduktion liefern oder als Bestandteil von Kosmetik mit schleifender Wirkung vorkommen.
dm Marken-Produkte sind frei von Kunststoff-Mikropartikeln
dm hat bereits Anfang 2014 alle Körper- und Zahnpflegeprodukte der dm Marken umgestellt, die aus- und abwaschbar sind und somit in Gewässer gelangen können. Die Kunststoff-Mikropartikel wurden durch natürliche und nachwachsende Rohstoffe ersetzt.
Synthetische Polymere auf dem Prüfstand
Teilweise werden auch wasserlösliche synthetische Polymere im Kontext von „Mikroplastik“ thematisiert. Eine Unterscheidung ist allerdings wichtig und notwendig, da die verschiedenen Stoffgruppen unterschiedliche physikalische Eigenschaften aufweisen. Synthetische Polymere wurden nach aktuellem Forschungsstand nicht in Gewässern nachgewiesen. Sie sind wasserlöslich und weisen nicht die Beständigkeit der Kunststoff-Mikropartikel auf. Ihnen wird die Eigenschaft zugesprochen, Kläranlagen nicht zu passieren. Sie werden unter anderem als Stabilisator oder Verdickungsmittel in Produkten eingesetzt und tragen damit zur Produktqualität und -sicherheit bei. Beispielsweise ermöglichen sie eine bessere Dosierbarkeit, die wiederum die Verschwendung von Produkten vorbeugt.
„Da wir stetig daran arbeiten, die Produkte unserer dm Marken weiterzuentwickeln, setzen wir uns vorausschauend auch intensiv mit synthetischen Polymeren auseinander. Aktuell stehen wir zum Beispiel in engem Austausch mit unseren Partnern und der Forschung, um synthetische Polymere in unseren dm Marken zu ersetzen, soweit das unter Berücksichtigung der Sicherheit und Qualität unserer Produkte möglich ist“, erklärt Harald Bauer, Vorsitzender der dm Geschäftsführung.
So wurden beispielsweise bereits die Rezepturen bei mehr als 80 Balea Produkten aus den Bereichen Haar-, Körper- und Gesichtspflege umgestellt und dabei auf synthetische Polymere verzichtet (Stand: Anfang 2019). Allerdings gibt es auch Produkte, bei denen ein Abtausch aufgrund der spezifischen Produkteigenschaften heute noch nicht möglich ist. Es ist ein langfristiger Prozess, hier gute und sichere Alternativen zu entwickeln. Denn auf der Suche nach Ersatzstoffen gilt es stets sicherzustellen, dass diese nicht etwa ihrerseits negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben.
Naturkosmetik – die sichere Wahl
Wer auf Nummer sicher gehen will, der findet im dm Naturkosmetik-Sortiment ausschließlich Produkte, die vollkommen auf synthetische Polymere verzichten. Denn ins dm Naturkosmetik-Regal schaffen es nur Produkte, die von Natrue, BDIH oder Cosmos zertifiziert sind und damit strengsten Anforderungen entsprechen.