Schuhlos glücklich: barfuß durch den Sommer laufen
Barfuß laufen tut den Füßen gut – wenn richtig gemacht. Vorher und nachher braucht's die richtige Pflege.

dm drogerie markt
Lesedauer 5 Min.
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19.7.2023

Gras zwischen den Zehen, Sand auf den Fersen: Barfuß laufen fühlt sich fantastisch an. Aber auf welchem Boden und wie häufig? Und mit welcher Pflege werden die Füße vorbereitet und danach verwöhnt?
Warum gilt barfuß laufen als gesund?
Barfuß laufen ist für einige normal, für andere wiederum merkwürdig und das, obwohl barfuß laufen die natürlichste Art ist, zu gehen. Wer die Schuhe mal stehen lässt, gibt seinem Fuß optimalen Bewegungsfreiraum beim Barfußlaufen, ganz ohne die Beschränkung des Schuhwerks. Die Muskeln können uneingeschränkt arbeiten und werden dabei trainiert.
Weiterhin bieten unterschiedliche Beschaffenheiten der Oberflächen, auf denen wir barfuß laufen, eine wunderbare Fußmassage und die Durchblutung wird gefördert. Beim Barfußlaufen wird außerdem oft unbemerkt die eigene Haltung und der Laufstil korrigiert: der gesamte Fuß wird belastet, anstatt nur die Fußspitzen oder die Seiten der Fußsohle. Man läuft zudem behutsamer und achtet bewusster darauf, wo man hintritt.
Fuß-Fakten rund ums Barfußlaufen
- Wer barfuß läuft, beansprucht Fuß- und Wadenmuskeln deutlich mehr als beim Gehen in Schuhen.
- Der Fuß ist geschaffen, um beim Barfußlaufen eine natürliche Dämpfung zu erzielen.
- Die Fußgewölbe an den Fußsohlen bestehen aus dem Längs- und dem Quergewölbe, die Bewegungen ausführen und abfedern, weshalb unser Fuß auch nicht durch Schuhe gestützt werden müsste.
- Der Fuß besteht aus 28 Knochen, 33 Gelenken und unzähligen Muskeln, die alle zusammenarbeiten.
- Schuhe bieten gleichzeitig Schutz, aber auch Kontrollverlust: zwar schützen Schuhe vor gewissen Oberflächen, lassen aber auch keine Informationen über die Bodenbeschaffenheit durch. Fußmuskeln brauchen neuronale Stimulation, um aktiviert zu werden, die beim Schuhetragen ausfällt, d. h. es sind keine direkten Meldungen von den Rezeptoren in der Fußsohle möglich, die zum Gehirn gelangen.
Vorteile auf einem Blick
- Barfuß laufen kann unser Immunsystem stärken: Es fördert die körpereigene Temperaturregulierung der Füße.
- Fuß- und Nagelpilz können durchs Barfußlaufen vorgebeugt werden: Pilze lieben feuchte, warme Umgebungen, wie z. B. in Schuhen. Barfuß laufen fördert die Durchblutung und trocknet Füße schneller.
- Fußreflexzonenmassage ist gratis.
- Körperhaltung wird durchs Barfußlaufen verbessert.
- Die Muskulatur wird beim Barfußlaufen gestärkt.
- Für geübte Barfußläufer: verbesserte Laufleistung ist möglich. Beim Barfußlaufen sind Schrittlängen kürzer und die Schrittfrequenz ist höher, d. h. der Bodenkontakt ist kürzer und macht den Laufstil effizienter. Beim Barfuß-Joggen setzt man öfter den Vor- oder Mittelfuß auf, was ein Verletzungsrisiko minimieren kann.
Die richtige Vorbereitung aufs Barfußlaufen
Sommerzeit ist Barfußzeit! Mit Freude widmen wir uns jetzt noch ausgiebiger der Pflege unserer Füße. Oft geht es dabei zuerst dem Übeltäter Hornhaut an den Kragen – aber Vorsicht: Entfernen Sie mit einer Fußraspel nicht zu viel Hornhaut, denn diese schützt vor Verletzungen durch scharfkantige Steine oder Holzsplitter. Wer babyzarte Haut an den Füßen hat und barfuß laufen nicht gewöhnt ist, kann sich schnell Risse zuführen. Fußnägel sollten vor dem Barfußlaufen kurz und gerade geschnitten sein, sodass Schmutz nicht übermäßig stark darunter haften bleiben kann. Denken Sie im Sommer auch an die Sonne und schützen Sie Ihre Füße mit einer Sonnencreme vor schädlichem UV-Licht. Auch die Fußsohlen können ohne Sonnenschutz schnell verbrennen.
HINWEIS: Bedenken Sie heiße Oberflächen beim Barfußlaufen im Sommer – Strandsand oder auch Straßen oder metallische Oberflächen können durch die Sonne aufgeheizt sein und den nackten Füßen ernsthafte Verbrennungen zuführen. Haben Sie also stets ein Paar Flipflops dabei.
Ist barfuß laufen auch in der Wohnung gut?
Barfuß laufen heißt auch, dem Rücken zu helfen. Durch das Tragen von Schuhen können Fehlstellungen entstehen, indem sich ungenutzte Muskeln in unseren Füßen zurückbilden. Diese Fehlstellungen können den ganzen Körper belasten. Die Füße sind also nicht selten schuld an Rückenschmerzen. Durchs Barfußlaufen werden Gelenke weniger belastet, als wenn wir Schuhe tragen und die Füße beschränken. Belasten wir weniger Gelenke, können ggf. Verspannungen gelöst und Bandscheiben unter Umständen weniger belastet werden. Dabei spielt es keine Rolle, wo Sie barfuß laufen.
BONUS: Durchs Barfußlaufen werden die Füße stimuliert und Fußreflexzonen aktiviert, die wiederum Einfluss auf andere Bereiche nehmen, z. B. unsere Organe.
HINWEIS: Barfuß laufen oder nicht, es kommt weniger darauf an, wo man läuft, sondern mehr, wie man läuft. Barfuß laufen in der Wohnung bietet jedoch weniger unebene Oberflächen.
Verwöhnprogramm nach dem Barfußlaufen
Kontrollieren Sie Ihre Füße nach dem Barfußlaufen und waschen Sie diese gründlich, am besten in einem warmen Fußbad. Vergessen Sie dabei nicht auf die Zehennägel. Tolle Helferlein für eine gründliche Reinigung sind Nagelbürsten und Peelings. Im Anschluss die Füße gut abtrocknen und mit einer angenehmen Fußpflege eincremen. Im Sommer sind kühlende Fußcremes eine wahre Wohltat! Bester Zeitpunkt für das Pflegeprogramm ist vor dem Schlafengehen, damit die Pflege über Nacht gut einwirken kann.
FAQ
Warum barfuß laufen?
Warum barfuß laufen?
Mit nackten Füßen über die Wiese zu laufen, fühlt sich nicht nur nach Kindheit und Freiheit an. Es hat auch seinen Sinn: Barfuß laufen fördert die Stabilität der Wirbelsäule und trainiert die Fußmuskulatur. Außerdem werden Reflexe und Sensibilität der Fußsohle mittrainiert.
Wo und wie oft barfuß laufen?
Wo und wie oft barfuß laufen?
Grundsätzlich gilt: Ziehen Sie die Schuhe so häufig wie nur möglich aus. Dabei gibt es jedoch ein großes Aber: Barfuß laufen ist nämlich nur dann sinnvoll, wenn es die Umgebung erlaubt. Das heißt: auf Waldwegen, Wiesen, am Strand – kurz gesagt: in der freien Natur. Die Unebenheiten spornen die Nervenzellen an und trainieren die Muskulatur des Fußes. Der Körper ist darauf perfekt ausgelegt.
Welche Gefahren birgt es, ohne Schuhe zu gehen?
Welche Gefahren birgt es, ohne Schuhe zu gehen?
Beim Barfußlaufen heißt es jedoch: mit Vorsicht genießen! Immer auf den Untergrund schauen, ob er frei von Insekten, Glasscherben oder Dornen ist. Verletzungen können zu Infektionen führen, weshalb eine Tetanus-Impfung wichtig ist. Auch von der Sonne aufgeheizte Oberflächen können gefährlich werden und zu Verbrennungen führen – lieber ein paar Latschen griffbereit dabeihaben.
Muss man barfuß laufen üben?
Muss man barfuß laufen üben?
Wenn Sie noch kein Profi sind: Fangen Sie langsam mit dem Barfußlaufen an. Durch das ständige Schuhetragen ist die Fußmuskulatur weniger geübt. Das Fußgewölbe wirkt eigentlich als natürlicher Stoßdämpfer, ist aber aus der Übung. Deshalb: Nicht gleich am Strand joggen, sondern lieber gemütlich eine Runde auf der Wiese gehen.
Wer verzichtet besser auf's Barfuß-Vergnügen?
Wer verzichtet besser auf's Barfuß-Vergnügen?
Viele Kinder lieben es, barfuß zu laufen. Dagegen ist nichts einzuwenden – solange sie keine strukturellen Schäden am Bewegungsapparat haben. Vorsicht ist bei Diabetikern geboten, weil kleine Wunden schlecht verheilen. Sie sollten weniger und nur auf sauberem Boden barfuß laufen.
Wie läuft man barfuß richtig?
Wie läuft man barfuß richtig?
Am besten rollt man über den ganzen Fuß bis zu den Zehen beim Barfußlaufen – das passiert fast automatisch. Dem Fuß wird eine harmonische Bewegung ermöglicht.
Gibt es Leute, die ohne Schuhe leben?
Gibt es Leute, die ohne Schuhe leben?
Kein Scherz: Es gibt sogar Menschen, die Tag für Tag barfuß laufen. Zumindest in den warmen Monaten. Orthopäden raten allerdings eher davon ab. Das Risiko, sich an stets ungeschützten Füßen durch Stacheln oder Splittern zu verletzen sei groß. Andere tragen als Alternative eigens entwickelte Barfußschuhe.