Weiße Flecken auf den Zähnen: Fluorose bei Kindern
Weiße Schmelzflecken auf den Zähnen sind meist auf den vorderen Mittelzähnen zu finden. Diese sogenannten Fluorosen treten bei jedem vierten Kind auf. Obwohl milde Fluorosen meist unbedenklich sind, sind die weißen Flecken auf den Zähnen unschön und können verhindert werden. Das sind die Ursachen und so vermeiden Sie weiße Flecken auf den Zähnen >>
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10.9.2025
Ursachen und Symptome von Fluorose
Eine Fluorose zeigt sich relativ eindeutig durch weiße Schmelzflecken vor allem auf den vorderen Schneidezähnen. Ursache dieser weißen Flecken auf den Zähnen ist eine Störung der Mineralisation während der Zahnreifung, welche durch eine zu hohe Fluoridaufnahme hervorgerufen wird. Ja, Fluorid soll Karies vorbeugen und in jedem Fall wird für Ihr Kind eine Fluorid Zahnpasta für den täglichen Gebrauch empfohlen. Jedoch ist streng darauf zu achten, die Fluorideinnahme nicht zu überdosieren. Eine Überdosierung von Fluorid Zahnpasta oder auch Fluoridtabletten können zu milden Formen von Fluorose führen, wie etwa zu den erwähnten weißen Schmelzflecken. Bei starker Überdosierung kann es aber auch zu sogenannten Schmelzdefekten oder gar Zahnschmelzeinbrüchen kommen. In diesem Fall wären die Zähne schutzlos – eine Behandlung ist spätestens dann dringend erforderlich.
Warum sind Kinder häufig betroffen?
Das Risiko einer Fluorose ist bei Kindern deswegen höher, weil es schwierig ist zu bestimmen, wie hoch die aufgenommene Fluoridmenge tatsächlich ist. Durch das geringe Gewicht eines Kindes ist eine Überdosierung schnell passiert: Kinder verschlucken die Fluorid Zahnpasta oft anstatt sie auszuspucken oder sie nehmen zu viel davon zum Putzen. Durch eine zusätzliche Gabe von Fluoridtabletten oder die Aufnahme von fluoridiertem Speisesalz kann es dazu kommen, dass dem Körper eine zu hohe Fluoridmenge zugeführt wird. In vielen Produkten ist zudem natürliches Fluorid enthalten, das macht es schwierig, die aufgenommene Fluoridmenge zu bestimmen. Gerade im Alter von einem bis sieben Jahren, in der Reifephase der Zähne, kann eine hohe Fluoridaufnahme die Schmelzoberfläche der Zähne verändern, den Schmelz poröser machen und zu Verfärbungen führen.
Sind die Flecken immer weiß?
Meist handelt es sich um weiße Flecken auf den Zähnen, selten können aber auch braune Flecken auftreten. Sobald anderweitige Verfärbungen auftreten oder Unsicherheit besteht, woher diese kommen, lohnt sich der Weg zum Zahnarzt. Fluorid ist natürlich wichtig für Kinder, weil es die Gefahr von Karies eindämmt. Kinder brauchen jedoch wesentlich geringere Mengen an Fluorid als Erwachsene: Bei Kindern unter zwei Jahren reichen 0,25 mg täglich.
Weiße Flecken auf den Zähnen: andere Ursachen
Nicht immer muss eine Fluorose hinter Farbveränderungen auf Milchzähnen stecken. Obwohl die meisten Flecken harmlos sind, sollte man aufmerksam bleiben. Äußere Zahnverfärbungen können auch leicht durch Lebensmittel entstehen, wenn z. B. größere Mengen an Früchten, Gemüse oder Säften verzehrt werden. Äußere Verfärbungen lassen sich leicht entfernen. Innere Zahnverfärbungen hingegen entstehen durch Einlagerungen, die im Rahmen der Zahnentwicklung oder auch durch einen Unfall auftreten können. Sobald die Milchzähne ausfallen, sollte es mit den Verfärbungen jedenfalls vorbei sein. Weiße Flecken auf den Zähnen sind meist ein Zeichen für einen Fluoridüberschuss, können jedoch auch auf Initialkaries hindeuten, womit ein frühes Stadium von Karies gemeint ist. In diesem Fall sollten Sie einen Zahnarzt aufsuchen. Es ist in jedem Fall ratsam, weiße Flecken auf den Zähnen oder andere Farbveränderungen vom Arzt abklären zu lassen.
Richtige Vorsorge
Zahnpflege von Kleinkindern
Sobald der erste Zahn durchbricht, sollte mit einer altersgerechten Zahnbürste und einer geeigneten Zahnpasta geputzt werden. Eine Fluorid Zahnpasta wird vor allem für Kleinkinder empfohlen, wobei jedoch genau auf die Dosierung zu achten ist. Oft schwierig, da Kinder bis zu sechs Jahren nur eine erbsengroße Portion zweimal täglich verwenden sollen und bei Kindern unter zwei Jahren lediglich reiskorngroß portioniert werden darf. Dies scheint im Alltag jedoch unrealistisch: Oft wollen Kinder mehr Zahnpasta verwenden oder verschlucken diese schnell und wollen dann erneut Zahnpasta aufgetragen haben. Auch die Öffnung der Zahnpastatube macht es nicht einfach, eine reiskorngroße Menge auf die Bürste aufzutragen – es ist also nicht immer leicht, die genaue Dosierung einzuhalten. Um eine Überdosierung zu vermeiden, hat man am besten zwei verschiedene Zahncremes im Haus: Eine Zahnpasta mit Fluorid und eine fluoridfreie Zahnpasta. In diesem Fall können Sie morgens die eine und abends die andere verwenden oder einfach Zahnpasta-Nachschlag (wenn nötig) aus der fluoridfreien Zahnpastatube geben.
Fluoridzufuhr im Auge behalten
Wer eine Fluorid Zahnpasta verwendet, sollte seinem Kind keine zusätzlichen Fluoridtabletten geben. Achten Sie darauf, in welchen Produkten Fluorid enthalten ist – oft weisen selbst Vitamin D Tabletten eine gewisse Menge an Fluorid auf. Weiterhin finden Sie Fluorid in einigen Getränken oder in fluoridiertem Speisesalz. Es ist zu empfehlen, dass lediglich eine Fluoridquelle verwendet wird, um eine Überdosierung zu vermeiden. Achten Sie zudem auf eine zucker- und säurearme Ernährung Ihres Kindes, um die Zähne gesund zu erhalten und Karies vorzubeugen. Mit der richtigen Vorsorge also lassen sich weiße Flecken auf den Zähnen meist verhindern.
Alternative zur Fluorid Zahnpasta
Wer auf eine Fluorid Zahnpasta verzichten, aber dennoch Karies vorbeugen möchte, kann z. B. eine Zahnpasta verwenden, die kein Fluorid enthält und stattdessen den Wirkstoff BioHAP – biomimetischen Hydroxylapatit – enthält. Dieser ist eine Alternative zu Fluorid und schützt die Milchzähne ebenfalls vor Karies. Eine BioHAP Zahnpasta kann unbedenklich verschluckt werden und wird dann einfach im Magen aufgelöst. Studien belegen, dass BioHAP eine Schutzschicht auf den Zähnen bildet und dadurch Zahnbelag deutlich reduziert werden kann. Selbst kleine Defekte am Zahnschmelz können mithilfe von BioHAP repariert werden.
Wie bekommt man weiße Flecken auf den Zähnen weg?
Sind die Zähne von einer Fluorose betroffen, sollte die Fluoridzufuhr abgestellt werden. Bei einer milden Fluorose ist meist keine Behandlung erforderlich – dennoch sollte Sie sichergehen, dass keine Karies vorliegt. Meist bleiben die weißen Flecken dauerhaft auf den Zähnen, oft sogar nach dem Zahnwechsel. Wen sie später ästhetisch stören, der kann die Optik im Erwachsenenalter beim Zahnarzt wieder herstellen lassen. Hierfür werden meist Verblendschalen aus Keramik verwendet.