Erkältung in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft haben Erkältungskeime leichteres Spiel: Der Körper ist ohnehin mit Veränderungen beschäftigt und nun rinnt auch noch die Nase, dazu kommen Kopf- und Gliederschmerzen, der Hals ist rau. Zugleich möchten werdende Mütter ihr Baby schützen und Erkältungssymptome möglichst sanft lindern. Doch ist es schlimm, in der Schwangerschaft verkühlt zu sein? Wir geben Tipps, wie Sie eine Erkältung in der Schwangerschaft bewältigen.

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26.11.2024

Husten, Schnupfen, Halsweh – eine Erkältung in der Schwangerschaft kann häufig auftreten. In der Regel besteht kein Grund zur Sorge. Ihr Immunsystem wehrt Erreger üblicherweise ab, bevor sie Ihr Baby erreichen können. Die Plazentaschranke tut ihr Übriges: Sie trennt Ihren Blutkreislauf von dem Ihres Babys. Lästig ist eine Verkühlung jedoch allemal. Wie also lassen sich Symptome in der Schwangerschaft am besten lindern?
Erkältung in der Schwangerschaft: Ursachen
Viren sind die Hauptauslöser für eine Erkältung in der Schwangerschaft. Zum Beispiel löst das Rhinovirus typische Beschwerden wie eine verstopfte Nase, Husten und Abgeschlagenheit aus. Üblicherweise klingen sie nach sieben bis zehn Tagen ab.
Gut zu wissen: Auch die „echte“ Grippe wird von Viren ausgelöst. Eine Infektion mit Influenzaviren lässt sich meist am plötzlichen Auftreten starker Symptome wie hohes Fieber, trockener Husten, Kopf- und Gliederschmerzen erkennen. Deuten Beschwerden auf eine Grippe hin, sollten Sie unbedingt ärztlichen Rat einholen.
Hormonelle Veränderungen stehen dagegen als Ursache des sogenannten Schwangerschaftsschnupfens im Verdacht. Er tritt häufig im ersten Trimester der Schwangerschaft auf und zeigt sich in einer dauerhaft verstopften Nase. Gefährlich ist das üblicherweise nicht und die Anzeichen klingen in den meisten Fällen nach der Geburt ab.
Was tun bei Verkühlung in der Schwangerschaft?
Grundsätzlich gilt bei allen Symptomen einer Erkältung in der Schwangerschaft: Klären Sie ärztlich ab, ob es sich um eine virale Erkältung, Schwangerschaftsschnupfen oder gar eine Grippe handelt. Die Behandlungen unterscheiden sich zum Teil deutlich voneinander – und eine Infektion mit Influenzaviren kann für werdende Mütter und das Baby gefährlich werden. Es ist daher wichtig abzuklären, um welche Krankheit es sich genau handelt.
Was kann ich bei Erkältung in der Schwangerschaft nehmen?
Von vielen Medikamenten, die Erkältungsbeschwerden lindern, sollten Sie Abstand nehmen, wenn Sie ein Baby erwarten. Holen Sie vor der Einnahme unbedingt ärztlichen Rat ein.
Sanfte Hausmittel wie Halswickel und bei Fieber Wadenwickel, Kochsalzlösungen oder manche Kräutertees schwächen Symptome häufig ab. Allerdings ist auch bei Naturheilmitteln mitunter Vorsicht geboten. Pflanzliche Wirkstoffe können ebenso Nebenwirkungen auslösen und nicht alle sind für Schwangere geeignet. Daher gilt auch hier: Fragen Sie Experten, bevor Sie pflanzliche Erkältungsmittel einnehmen. Diese Heilpflanzen gelten auch für Schwangere in der Regel als sicher, wenn sie in Maßen genossen werden:
Lindenblüten
Kamille
Melisse
Holunder
Wichtig: Die Dosierung macht's. Arzneitees enthalten üblicherweise einen höheren Wirkstoffanteil als Kräutertees. Das ist für werdende Mütter nicht immer vorteilhaft. Daher sollte stets ärztliche Rücksprache gehalten werden.
Hilfe bei verstopfter Nase bei Schwangerschaft
Abschwellende Nasensprays mit Wirkstoffen wie Xylometazolin sind bei einer Erkältung in der Schwangerschaft tabu. Der Grund: Sie lassen nicht nur die Nasenschleimhaut abschwellen, sondern ziehen auch die Blutgefäße im gesamten Körper zusammen. Das kann die Versorgung Ihres Babys beeinträchtigen. Besser fahren Sie mit diesen Mitteln:
Kochsalz- und Meerwasser-Nasensprays befeuchten die Schleimhäute, wirken Keimen entgegen und erleichtern das Atmen.
Nasenöl beruhigt und befeuchtet die gereizten Schleimhäute. Wichtig: Vorsicht bei Produkten, die ätherische Öle enthalten. Nicht alle sind für die Anwendung in der Schwangerschaft geeignet. Befragen Sie im Zweifelsfall Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.
Unter Umständen eignen sich Baby- und Kinder-Nasensprays mit abschwellenden Wirkstoffen. Auch hier gilt: Holen Sie vor der Anwendung ärztlichen Rat ein.
Nasenduschen mit physiologischer Kochsalzlösung säubern die Nasennebenhöhlen, spülen Keime aus und befreien die Nase.
Was tun gegen Kopf- und Gliederschmerzen?
Herkömmliche Schmerztabletten sollten Sie bei einer Erkältung in der Schwangerschaft niemals ohne ärztliche Absprache einnehmen. Die Inhaltsstoffe können auf Ihr Baby übergehen. Diese Hausmittel lindern Kopf- und Gliederschmerzen:
Trinken Sie ausreichend. Das befeuchtet die Schleimhäute und kann neben Kopf- auch Halsschmerzen entgegenwirken.
Massieren Sie die Schläfen mit Pfefferminzöl.
Gönnen Sie sich eine Kopf- und Nackenmassage.
Fühlen Sie sich fit genug, kann sanfte Bewegung an der frischen Luft guttun.
Ein Eukalyptusbad kann typische Symptome einer Erkältung in der Schwangerschaft abmildern und gegen Kopf- und Gliederschmerzen wirken.
Halsschmerzen in der Schwangerschaft lindern
Schluckbeschwerden und Halskratzen gehören zu den klassischen Symptomen einer Erkältung. In der Schwangerschaft sind Medikamente mit chemischen Substanzen in der Regel jedoch tabu. Setzen Sie stattdessen auf natürliche Mittel:
Kräutertee mit Zitrone und Honig liefert Vitamin C zur Aufrechterhaltung Ihrer Immunsystemfunktionen und beruhigt den Hals.
Salzpastillen beruhigen, wirken schleimlösend und auf sanfte Weise schmerzstillend.
Erkältungen in Schwangerschaft vorbeugen
Ihr Körper ist in der Schwangerschaft anfälliger für Schnupfen und Co. Das Risiko einer Verkühlung in der Schwangerschaft lässt sich jedoch minimieren:
Halten Sie etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln möglichst Abstand zu anderen.
Waschen Sie sich häufig die Hände.
Vermeiden Sie Händeschütteln, Umarmungen und andere enge Körperkontakte, vor allem zu verkühlten Personen.
Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft kann das Immunsystem stimulieren und verhindern, dass Viren und Co. Erkältungssymptome auslösen.
Schließlich gilt: Gönnen Sie sich regelmäßig Ruhe und Pausen. Auch das stärkt das Immunsystem.
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