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Dammmassage in der Geburtsvorbereitung

So groß die Vorfreude auf das Baby auch ist – viele Schwangere haben Angst vor der Entbindung. Ein Grund sind mögliche Geburtsverletzungen wie ein Dammriss. Diesem kann man aber – wie Studien zeigen konnten – mit einer regelmäßigen Dammmassage in den letzten Wochen der Schwangerschaft vorbeugen. Die Dammmassage lässt sich unkompliziert in die Körperpflege einbinden.

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Lesedauer 6 Min.

16.1.2025

Schwangere Frau auf Sofa

In den letzten Monaten der Schwangerschaft steigt die Vorfreude auf das Baby. Zugleich wachsen die Ängste vor der Geburt, den damit verbundenen Schmerzen und möglichen Geburtsverletzungen. Die Dammmassage ist eine einfach, aber effiziente Methode, um das Gewebe auf die Dehnung der Geburt vorzubereiten. Sie können die Dammmassage einfach zu Hause selbst durchführen.

Dammmassage: Nutzen und Vorteile  

Bei einer natürlichen Geburt wird das Baby durch den Geburtskanal nach außen geschoben. Dabei muss sich das Gewebe stark dehnen. So auch der Damm – das Binde- und Muskelgewebe zwischen dem Scheideneingang und After. Kann das Gewebe nicht die nötige Dehnung erreichen, so entstehen Geburtsverletzungen wie ein Dammriss. Bei einem sehr weiten oder langen Dammriss sind sogar Verletzungen bis zum Darm möglich.  

Studien haben gezeigt, dass eine vor der Geburt regelmäßig durchgeführte Dammmassage das Auftreten und die Schwere dieser Art von Geburtsverletzungen reduzieren kann. Das liegt an unterschiedlichen Effekten der Dammmassage:  

  • Förderungen der Durchblutung des Dammgewebes  

  • bewusste Wahrnehmung und Kontrolle des Dammgewebes  

  • Pflege des Gewebes  

Kommt es bei der Geburt trotz der Vorbereitung zu einer Verletzung, heilt sie meist schneller ab als ohne Dammmassage in der Geburtsvorbereitung.

Wann mit der Dammmassage anfangen?  

Hebammen und Gynäkologen empfehlen etwa ab der 36. Schwangerschaftswoche mit den geburtsvorbereitenden Maßnahmen wie der Dammmassage zu beginnen. Zu diesem Zeitpunkt beginnt auch der Körper, sich auf die Geburt einzustellen. Das Gewebe wird weicher und Senkwehen verhelfen dem Baby ins Becken.  

Wichtig ist, dass Sie die Dammmassage regelmäßig drei- bis viermal die Woche durchführen. Falls Ihre Zeit dafür nicht reicht, keine Sorge! Auch wer nur zweimal wöchentlich eine Dammmassage macht, kann einen Effekt erreichen.  

Hinweis: Schwangere mit Komplikationen wie vorzeitigen Wehen besprechen das Thema Dammmassage am besten zuerst mit ihrer Hebamme oder in der Frauenarztpraxis.

Dammmassage: So wird sie gemacht  

Sie können die Dammmassage selbst durchführen oder jemand Zweiten mit einbeziehen, wenn Sie sich damit wohlfühlen. Umso größer Ihr Bauch wird, desto schwieriger wird es nämlich, den Damm zu erreichen.  

Für die Massage benötigen Sie lediglich ein hochwertiges Massageöl mit Mandel- oder Jojobaöl. Es gibt spezielle Dammmassage-Öle, die neben einem ausgesuchten Träger-Öl auch geeignete Kräuteröle enthalten.  

Vorbereitung der Dammmassage  

Eine Dammmassage dauert etwa zehn Minuten. Günstig ist es, wenn der Damm vorher intensiv aufgewärmt und durchblutet wird. Dafür eignet sich zum Beispiel ein warmer Teebeutel mit schwarzem Tee: Einfach aufgießen, fünf Minuten ziehen lassen, ausdrücken und auf den Damm legen.  

Weitere empfehlenswerte Schritte in der Vorbereitung sind:  

  • Fingernägel kürzen, um Verletzungen im Intimbereich zu vermeiden  

  • gründliches Händewaschen, damit man keine Viren, Bakterien oder Pilze in die Scheide einschleppt  

  • heiß baden und entspannen, damit der Damm gut durchblutet wird  

Geeignete Positionen  

Wo und wie Sie die Dammmassage machen möchten, hängt von Ihren persönlichen Vorstellungen ab. Viele Schwangere führen die Dammmassage nach dem Baden direkt im Bad durch und stellen dafür ein Bein auf einen Stuhl, Hocker oder den Badewannenrand. Im Stand ist es einfacher, den Damm trotz eines bereits umfangreichen Bauches zu erreichen. Alternativ können Sie es sich auf der Couch oder im Bett mit einem Stillkissen gemütlich machen.  

Dammmassage durchführen  

Die Dammmassage erfolgt mit den Fingerspitzen: Verteilen Sie ein wenig Dammmassage-Öl auf den Fingern und massieren Sie den Damm mit kleinen, kreisenden Bewegungen. Wichtig ist, dass Sie nicht nur die Mitte, sondern auch den Bereich neben und unter den großen Schamlippen massieren.  

Dammgewebe dehnen  

Im letzten Schritt können Sie nun das Dammgewebe dehnen. Dafür führen Sie den Daumen in die Scheide ein und dehnen die Scheidenöffnung vorsichtig in Richtung Darmausgang. Währenddessen können Sie weiter den Damm mit den Fingern massieren.  

Tipp: Verzichten Sie auf die Dehnung und führen Sie nur die Dammmassage durch, wenn Sie unsicher sind oder sich mit dem Einführen des Daumens nicht wohlfühlen.  

Kann man bei der Dammmassage etwas falsch machen?  

Solange Sie vorsichtig vorgehen und auf Ihren Körper hören, können Sie bei der Dammmassage an sich nichts falsch machen. Das größte Risiko geht von unzureichender Hygiene aus.  

Waschen Sie Ihre Hände und am besten auch Damm und After gründlich, bevor Sie die Dammmassage durchführen. Bei bekannten Infektionen mit einem Scheidenpilz oder ähnlichen Erkrankungen ist die Dammmassage tabu.  

Achtung: Schwangere mit Komplikationen wie vorzeitigen Wehen oder Blutungen sollten die Hebamme fragen oder ärztliche Rücksprache halten, ob eine Dammmassage geeignet ist.

Was schützt den Damm noch?  

Neben dem zuvor beschriebenen Teebeutel und der regelmäßig durchgeführten Dammmassage gibt noch es noch weitere Maßnahmen zum Dammschutz. Diese wendet die Hebamme während der Geburt an.  

Dazu gehören zum Beispiel warme Kompressen, welche den Damm auf die Austreibungsphase vorbereiten und dehnbarer machen. Manche Hebammen schwören für diese Kompressen auf das Tränken mit starkem Kaffee, weil das enthaltene Koffein die Durchblutung anregt. Gerade diese Maßnahme hat sich in Studien als sehr effektiv herausgestellt, weshalb Sie auch dann, wenn Sie keine Lust auf Dammmassagen haben, nicht mit größeren Sorgen in die Geburt gehen müssen. Erfahrene Hebammen wissen genau, wie Sie den Damm der Gebärenden so gut wie möglich schützen.

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