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Sex nach Geburt

Die Ankunft eines Babys würfelt die ganze Familie durcheinander. Vor allem für Neu-Eltern ist die Umstellung vom Paar zur Familie oft einschneidend. Zweisamkeit und Geschlechtsverkehr bekommen oft einen anderen Stellenwert, zumal sich mit der Geburt das Verhältnis zu Körper und Sexualität ändern kann. Für den Sex nach der Geburt gibt es deshalb keine Regeln, aber einige Dinge zu beachten.

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Lesedauer 5 Min.

20.12.2024

Verliebtes Paar

Körperliche Nähe, Zuwendung und Sex sind wichtig für eine Beziehung. Gerade in den ersten Wochen mit dem Baby haben frisch gebackene Eltern aber meist anderes im Kopf. Früher oder später kommt aber die Frage auf: Wann haben wir Sex nach der Geburt? Neben der Frage nach der Lust und dem persönlichen Wohlbefinden müssen Fruchtbarkeit, Libido und Verhütung bedacht werden.

Rückbildung und Wochenfluss 

Die Geburt des Babys läutet im Körper der Frau große Veränderungen ein. Innerhalb weniger Tage schrumpft die Gebärmutter wieder auf normale Maße. Geburtsverletzungen im Schambereich wie Dammrisse müssen heilen. Dazu kommt der Wochenfluss – er entsteht, während die großflächige Wunde, welche die Plazenta beim Ablösen in der Gebärmutter hinterlässt, abheilt. 

Die erste Woche nach der Geburt nennt sich nicht umsonst „Wochenbett“. In dieser Phase brauchen frischgebackene Mütter vor allem eines: Ruhe! Es ist eine Zeit des Heilens und der Umstellung auf die neue Lebensphase mit Baby. Die Stillbeziehung muss sich festigen. Für Sex ist dieser Zeitraum nicht geeignet. 

Aber auch in den Wochen danach verspüren viele Mütter noch keinen Bedarf nach Geschlechtsverkehr. Schlafmangel, Hormonumschwünge und ein bedürftiges Baby lassen jeden Gedanken an Sex verschwinden. Das ist völlig normal. Im Schnitt haben Paare erst nach drei Monaten wieder Geschlechtsverkehr, wobei auch sechs oder mehr Monate gar nicht selten vorkommen.

Wartezeit für Sex nach Geburt 

Der Wochenfluss dauert im Schnitt vier bis sechs Wochen. Diese Zeit benötigt die Wunde in der Gebärmutter, um abzuheilen. Das bedeutet für die Frau eine erhöhte Infektionsgefahr. Wer also während des Wochenflusses Geschlechtsverkehr haben möchte, muss besondere Schutzmaßnahmen treffen. Die Benutzung eines Kondoms ist unbedingt empfehlenswert. 

Gynäkologen und Hebammen raten aber dazu, bis zum Ende des Wochenflusses zu warten: Selbst wenn Sex nach der Geburt bereits nach zwei Wochen kein Problem mehr darstellt, so erhöht er das Infektionsrisiko oder kann Komplikationen an der Kaiserschnittnarbe oder Geburtsverletzungen nach sich ziehen. Viele Frauen sind so kurz nach der Geburt auch noch sehr empfindlich und können beim Geschlechtsverkehr Schmerzen entwickeln.

Ist Sex nach einer Geburt anders? 

Nicht wenige Paare berichten über ihre Befürchtung, dass der Sex nach der Geburt anders ist als vorher. Das hat zum einen rein organische, zum anderen aber auch psychische Gründe. 

Viele sehen Ihre Partnerin nach der Geburt häufig mit anderen Augen. Das muss nicht, kann aber auch die Sexualität betreffen. Die gute Nachricht vorweg: Die Gebärmutter wird bei einer Geburt zwar gedehnt, zieht sich danach aber wieder eng zusammen. Das Gefühl mag deshalb anfangs ein wenig anders sein, ist langfristig aber wie vor der Geburt. 

Ein wichtiger Beitrag dazu ist die Beckenboden- und Rückbildungsgymnastik. Diese ist nicht nur wichtig, um mögliche Inkontinenz oder ein Absinken der Gebärmutter zu vermeiden, sondern auch, um die Muskulatur rund um die Scheide zu stärken.

Fruchtbarkeit während der Stillzeit 

Bei den meisten Frauen setzt während der Stillzeit der Monatszyklus aus. Das gilt aber nur, solange regelmäßig gestillt wird und ist keine zuverlässige Art der Verhütung. Selbst bei Frauen, die stillen, aber in jedem Fall bei Müttern, die nicht stillen, setzt der erste Eisprung nach der Geburt nach etwa zwei bis sechs Wochen und die erste Periode nach vier bis acht Wochen ein. 

Bei Stillenden ist die Fruchtbarkeit dagegen deutlich vermindert, weil die Östrogenspiegel zu niedrig sind, um einen Monatszyklus anzuregen. Das kann mit anderen Problemen einhergehen wie beispielsweise Scheidentrockenheit. Diese hat Auswirkungen auf den Sex nach der Geburt und macht die Verwendung eines Gleitgels nötig. Das vergeht nach der Stillzeit wieder.

Verhütung nach der Geburt 

Weil wegen Geburt und Stillzeit der Zyklus außer Rand und Band ist und der Körper sich vor einer neuen Schwangerschaft am besten einige Monate erholen sollte, ist Verhütung nun besonders wichtig. Gut geeignete Verhütungsmittel sind: 

  • Kondome 

  • Gestagen-Pille 

  • Kupferspirale (zur längerfristigen Verhütung) 

Die unterschiedlichen Verhütungsmittel haben verschiedene Vor- und Nachteile. Die Kupferspirale eignet sich gut für Paare, die in nächster Zeit keine weiteren Kinder planen und sich eine geeignete Verhütung für die Stillzeit wünschen. 

Kondome 

Kondome bieten neben einem guten Verhütungsschutz auch Schutz vor Infektionen und sind beim Geschlechtsverkehr während des Wochenflusses Pflicht. 

Hormonelle Verhütung 

Die meisten Anti-Baby-Pillen sind zur Verhütung während des Stillens nicht geeignet. Nur sogenannte Mini-Pillen mit Gestagenen können beim Stillen eingenommen werden und bieten zuverlässigen Schutz. 

Natürliche und computergestützte Verhütung 

Methoden aus der natürlichen Familienplanung wie Temperaturmessung oder Zervixschleim-Beobachtung sind während der Stillzeit nicht zuverlässig einsetzbar, weil kein regelmäßiger Zyklus besteht. Das Gleiche gilt für computergestützte Verhütung mit Teststreifen und Ovulationstests. Das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft ist bei diesen Methoden in der Stillzeit deutlich höher als bei einem regelmäßigen Zyklus.

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