Sex in der Schwangerschaft
Klar ist: Ob und wie Sie Ihren Sex in der Schwangerschaft genießen – das ist eine ganz persönliche Angelegenheit. Dabei ist es auch ganz normal, dass sich Paare um ihr ungeborenes Baby Gedanken machen oder ein verändertes Lustempfinden haben. Hier finden Sie die Antworten auf häufige Fragen rund um die sexuelle Leidenschaft in der Schwangerschaft.
dm drogerie markt
Lesedauer 4 Min.
•
15.1.2025
Lustempfinden in der Schwangerschaft
Ein wachsender Babybauch, hormonelle Umstellungen und Gefühle auf Achterbahnfahrt – während der Schwangerschaft erleben Frauen, wie sich ihr Körper intensiv verändert. Damit können auch die sexuellen Bedürfnisse ganz anders sein als vorher. Gerade im ersten Schwangerschaftsdrittel dämpfen die ständige Müdigkeit und das Unwohlsein bei vielen Schwangeren ihr Lustempfinden. Nehmen die Beschwerden im zweiten Trimester allmählich ab, kommt häufig die sexuelle Leidenschaft zurück. Einige Frauen sind sogar leichter erregbar und genießen die Zweisamkeit umso stärker.
Kurzum: Im Laufe der neun Schwangerschaftsmonate nehmen die körperlichen Veränderungen oftmals Einfluss auf das Sexleben. Frauen können den Sex in der Schwangerschaft deshalb als mehr oder weniger lustvoll empfinden. Intimität bedeutet allerdings nicht nur Geschlechtsverkehr – Paare haben zudem die Möglichkeit, durch Kuscheln, Streicheleinheiten und dergleichen ihre sexuellen Bedürfnisse zu erfüllen.
Sex ist sicher fürs Baby
Die gute Nachricht vorweg: In den meisten Fällen gilt Sex in der Schwangerschaft als absolut unbedenklich. Viele Paare kosten die Momente der intimen Zweisamkeit deshalb gerne aus, ehe ein neues Familienmitglied ihren Alltag auf den Kopf stellt. Wenn Sie mit Ihrem Partner Geschlechtsverkehr haben, gehen Sie somit kein Risiko einer frühzeitigen Geburt oder anderer Komplikationen ein. Das ungeborene Kind ist durch die Gebärmutter optimal geschützt und bekommt davon nichts mit.
Prinzipiell spricht daher aus medizinischer Sicht nichts gegen Sex in der Schwangerschaft. Voraussetzung ist natürlich, dass beide Partner sich wohlfühlen und Spaß an der Sache haben. Eine offene Kommunikation hilft dabei, Unsicherheiten und Fragen zu klären. Sprechen Sie darüber, was Ihnen im Bett gefällt und was Sie sich vom anderen wünschen.
Welche Stellungen sind empfehlenswert?
In der Schwangerschaft eignen sich gewisse Sexstellungen besser als andere. Wenn der wachsende Babybauch im Weg ist oder es im Rücken ziept, möchten Sie wahrscheinlich lieber eine bequeme Position einnehmen. Darüber hinaus kann beispielsweise eine längere Rückenlage in der späteren Schwangerschaft die Durchblutung beeinträchtigen und Kreislaufprobleme hervorrufen. Die klassische Missionarsstellung fällt damit schon mal weg. Mediziner raten zu folgenden Stellungen beim Sex in der Schwangerschaft:
Beim Doggy-Style stützen Sie sich auf Händen und Knien ab, sodass Sie Ihren Bauch entlasten. Dadurch lastet kein Druck auf Ihrem Unterleib.
In der Löffelchen-Stellung liegen Sie komfortabel auf der Seite und können sich dicht an Ihren Partner kuscheln.
Die Reiterstellung gibt Frauen die Möglichkeit, die Tiefe der Penetration und die Geschwindigkeit selbst zu bestimmen.
Hygiene beim Schwangerschaftssex
Da das Immunsystem in der Schwangerschaft anders funktioniert, haben schwangere Frauen generell ein erhöhtes Infektionsrisiko. Deswegen sollten Sie auf eine gute Hygiene achten und beispielsweise nach dem Analverkehr nicht direkt die Scheide penetrieren. Reinigen Sie Ihren Intimbereich vor dem Sex mit klarem Wasser und vermeiden Sie Seifen, die den pH-Wert der Scheide beeinflussen können. Wer mag, kann auch Kondome beim Sex verwenden und damit Infektionskrankheiten erst gar keine Chance geben. Denken Sie auch daran, Ihre Sextoys penibel zu säubern.
Wann auf Sex verzichten?
Bei bestimmten körperlichen Beschwerden und Erkrankungen ist es besser, auf Sex in der Schwangerschaft zu verzichten. Seien Sie in folgenden Situationen vorsichtig, wenn
Ihr Partner im Genitalbereich infiziert ist bzw. Sie selbst eine Infektion haben,
es in früheren Schwangerschaften Komplikationen (z. B. Fehlgeburten) gab,
Sie vorzeitige Wehen haben,
eine Muttermundschwäche / Gebärmutterhalsschwäche vorliegt und dadurch die Gefahr einer Frühgeburt besteht,
bei Ihnen eine Plazenta praevia (Fehllage des Mutterkuchens) diagnostiziert wurde.
Tipp: Klären Sie eventuelle Risiken in einem medizinischen Gespräch ab und fragen Sie nach, was beim Sex in der Schwangerschaft zu beachten ist. Holen Sie auch unbedingt ärztlichen Rat ein, wenn es beim Geschlechtsverkehr zu starken Schmerzen, Krämpfen oder länger anhaltenden Blutungen kommt.
Ende der Auflistung


