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Entbindung im Krankenhaus oder Hausgeburt?

Bald ist es so weit und das Baby kommt zur Welt – ein Ereignis, das sorgsame Detailplanung erfordert. Wenn der große Moment gekommen ist, sollten Sie genau wissen, wohin Sie gehen, um für sich und das Kind optimale Betreuung und Versorgung zu sichern. Ob Hausgeburt oder Krankenhaus besser passt für die Entbindung und was jeweils zu beachten ist, erfahren Sie hier.

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Lesedauer 7 Min.

12.3.2025

Schwangere Frau im Krankenhaus

Entbindung: Welche Orte gibt es? 

Ganz klar: Ein so intimes Ereignis wie eine Geburt sollte in einer Umgebung stattfinden, die für Mutter und Kind eine angenehme, freundliche Atmosphäre schafft. Zugleich muss bestmögliche Betreuung durch erfahrenes Fachpersonal sichergestellt werden und medizinische Hilfe in Reichweite sein, falls es Komplikationen gibt. Gegenwärtig entscheidet sich die Mehrheit der Frauen in Westeuropa für die Entbindung in der Geburtsklinik. Aber das ist nicht die einzige Option für einen Geburtsort

Entbindung im Krankenhaus 

Wenn das Baby im Krankenhaus zur Welt kommt, hat das einen entscheidenden Vorteil. Sollten, warum auch immer, während der Geburt Probleme auftreten, stehen ärztliches Personal, Geräte und Medikamente sofort parat. Besonders wichtig ist das, wenn die werdende Mutter unter Vorerkrankungen leidet (etwa Diabetikerinnen, Herzpatientinnen oder Frauen mit Bluthochdruck). Auch im Fall von Komplikationen bei vorangegangenen Geburten, Mehrlingsgeburten oder einer ungünstigen Lage des Babys im Mutterleib ist die Klinikgeburt die beste Option. 

Hebammengeführter Kreißsaal 

Eine Variante bei einer Klinikgeburt stellt der „hebammengeführte Kreißsaal“ dar. Anders als im regulären Kreißsaal haben hier während einer Geburt nicht Arzt oder Ärztin das Sagen, sondern die Hebammen. Auf ausdrücklichen Wunsch kann natürlich ein Mediziner hinzugerufen werden. 

Hausgeburt 

Die Geburt zu Hause ermöglicht es, mit Assistenz einer Hebamme in den eigenen vier Wänden, also vertrauter Umgebung, das Kind zur Welt zu bringen. Sofern der Schwangerschaftsverlauf unproblematisch war, keine Komplikationen zu erwarten sind und keine äußeren Umstände dagegensprechen, gelten Hausgeburten als recht sicher. Dennoch entscheidet sich nur ein vergleichsweise geringer Teil der werdenden Mütter für diese Variante. 

Geburtshaus 

Ein Geburtshaus ist eine „hebammengeleitete Einrichtung“, die die Entbindung in einer angenehmen, persönlichen und nicht-klinischen Atmosphäre ermöglicht. Die Geburtshilfe dort lässt sich mit der bei Hausgeburten vergleichen. Vorteilhaft ist, dass Geburtshäuser meist über eine reichere Ausstattung für Gebärende verfügen als eine Privatwohnung (beispielsweise Wannen für Wassergeburten). Entbindungen im Geburtshaus sind üblicherweise ambulant, das heißt, Sie kehren mit dem Baby wenige Stunden nach der Entbindung heim. 

Gut zu wissen: Ist bereits vor der Entbindung klar, dass ein geplanter Kaiserschnitt oder eine Geburt unter PDA (Periduralanästhesie), also unter „Lokalbetäubung“, stattfinden soll, kommt nur eine Klinik als Geburtsort infrage. Hausgeburten und Geburtshaus sind Optionen für Geburten auf natürlichem Weg.

Entbinden: daheim oder Klinik? 

Was ist nun besser: Hausgeburt oder Krankenhaus? Die Entscheidung hängt letztlich von zwei Faktoren ab. Das sind zum einen die medizinischen Ausgangsvoraussetzungen (Risikopatientinnen, Geburtslage des Babys) und andererseits die persönlichen Erwartungen, die Sie und Ihre Angehörigen mit der bevorstehenden Entbindung verknüpfen. Was spricht für eine Hausgeburt, was für den Klinik-Kreißsaal? 

  • Entbindung in der Klinik: Der wichtigste Vorzug ist die Gewissheit, dass im Notfall medizinische Hilfe nicht weit wäre. Diese Sicherheit ist für viele werdende Mütter bereits eine große Entlastung. Nachteile bei der Klinikgeburt können Störfaktoren wie die getakteten Arbeitsabläufe im medizinischen Betrieb, Schicht- und Personalwechsel oder schlicht das „klinische“ Ambiente sein. 

  • Hausgeburt oder Geburtshaus: Wenn medizinisch nichts dagegenspricht und ein natürlicher Geburtsvorgang gewünscht wird, ermöglicht die Geburt in „häuslicher“ Umgebung ein besonders persönliches Erlebnis. Zudem haben Gebärende in diesem Ambiente mehr Einfluss auf die individuelle „Gestaltung“ der Geburt. Allerdings: Sollte das nächstgelegene Notfall-Krankenhaus weit entfernt sein, muss eine Hausgeburt kritisch abgewogen werden. 

Babyfreundliches Krankenhaus 

Natürlich ist eine Entbindung in der Klinik nicht pauschal ein technisierter Vorgang in steriler Umgebung. Viele Krankenhäuser legen Wert darauf, werdenden Müttern und Babys eine angenehme Atmosphäre, optimale Ausstattung und Versorgung zu bieten. Oft bieten Geburtskliniken Infoveranstaltungen und Kreißsaalführungen an. Nutzen Sie solche Angebote frühzeitig und vergleichen Sie verschiedene Einrichtungen und „Geburtsstile“. Wichtige Eckpunkte sind 

  • Ausstattung im Kreißsaal, 

  • Angebot an Stillberatung, 

  • Vorhandensein von Stillzimmern, 

  • Möglichkeiten für Wassergeburten, 

  • Rate von Kaiser- und Dammschnittgeburten, 

  • (routinemäßiger) Einsatz von PDA, 

  • Ihr persönliches „Bauchgefühl“. 

Ambulante Geburt 

Ob Geburtshaus oder Klinik: Nach einer komplikationsfreien Entbindung können Sie mit dem Kind bereits einige Stunden später nach Hause zurückkehren. Der Wunsch nach einer ambulanten Geburt sollte zuvor angemeldet werden. Ob eine ambulante Geburt mit zeitnaher Entlassung nach einer PDA möglich ist, hängt von der jeweiligen Einrichtung ab. Klären Sie das am besten bereits im Vorfeld.

  • Vorteile: Die schnelle Rückkehr in die vertraute Umgebung nach der ambulanten Entbindung ermöglicht es Ihnen, den eigenen Zeitplan zu gestalten und schnell wieder bei Ihrer Familie zu sein. Die Erholung von der anstrengenden Geburt fällt leichter und oft funktioniert auch das Stillen besser. 

  • Nachteile: Für Erstgebärende kann es sinnvoller sein, in der ungewohnten neuen Situation Ansprechpartner zu haben. Das spricht für einen etwas längeren Klinikaufenthalt. Auch die Organisation der Nachsorge, Betreuung und der notwendigen Untersuchungen kann aufwendiger sein.

Entbindungsmethoden bei Klinik- und Hausgeburt 

In die Auswahl des geeigneten Ortes für die Entbindung spielt auch mit hinein, welche Arten der Entbindung vor Ort möglich und machbar sind. 

  • Vaginale Geburt: Bei der natürlichen Geburt verlässt das Baby den Mutterleib ohne operativen Eingriff. Zur Erleichterung des Vorgangs nimmt die Gebärende verschiedene Geburtspositionen ein, meist unterstützt von helfenden Händen oder Hilfsmitteln wie Kissen. 

  • Wassergeburt: Die Gebärende befindet sich hierbei in einem Becken mit warmem Wasser. Das entspannt und kann Wehenschmerzen lindern. Das Baby kommt „unter Wasser“ zur Welt. Allerdings ist eine Wassergeburt nur bei unkomplizierten Einlingsgeburten möglich, nicht bei PDA oder Fehllagen des Babys. Achtung: Nicht jede Einrichtung bietet die Option einer Wassergeburt und nicht jede Krankenkasse hat dies im Leistungskatalog. 

  • Geplanter Kaiserschnitt: Einige Faktoren können einen eingeplanten Kaiserschnitt zur angeratenen Entbindungsoption machen. Ist durch die Lage des Kindes im Mutterleib beispielsweise eine vaginale Entbindung problematisch, leidet die Mutter unter Infekten oder einer Herzerkrankung oder sind Mehrlinge unterwegs, raten viele Ärzte zum kalkulierten operativen Eingriff. 

Eine solche Kaiserschnittgeburt spricht für die Klinik als Ort der Entbindung. Bei Wassergeburten kommt es auf die verfügbare Ausstattung an – ist eine große Badewanne vorhanden, ist sie sogar bei Hausgeburten denkbar. Wägen Sie die Vorteile und Risiken der verschiedenen Optionen für Ihre individuellen medizinischen Umstände und persönlichen Wünsche ab und finden Sie den besten Ort für Ihre Entbindung.

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