Braucht mein Baby Folgemilch?
Von der Muttermilch über Anfangsnahrung oder Pre Nahrung bis zur Folgemilch – was ist das Beste für Ihren Wonneproppen?

dm drogerie markt
Lesedauer 5 Min.
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22.9.2022

Die natürlichste Milchnahrung für ein Baby im ersten Lebensjahr ist Muttermilch. Wer sein Baby stillt, kann sicher sein, dass es optimal mit allem versorgt wird, was es zu seiner körperlichen Entwicklung braucht. Doch nicht jede junge Mutter will oder kann (immer) stillen. Und selbst wenn Sie stillen, stellt sich irgendwann die Frage: Wann hört man damit auf und wie füttert man sein Kind eigentlich danach?
Muttermilchersatzprodukte kommen in ihrer Zusammensetzung, wie der Name schon sagt, der natürlichen Muttermilch sehr nahe. Ihre Inhaltsstoffe und deren Zusammensetzung sind in der Verordnung über diätetische Lebensmittel genau geregelt. Erhältlich sind diese Anfangsnahrungen in Form von Baby Milch Pulver, das mit abgekochtem und abgekühltem Wasser aufbereitet und per Fläschchen verabreicht wird.
Das Angebot an Babynahrung kann junge Eltern vor allem nach der Geburt durchaus überfordern und es stellen sich viele Fragen. Aber so kompliziert ist es gar nicht! Die dm Redaktion hat die wichtigsten Begriffe und Definitionen rund um das Thema Babynahrung, Milchnahrung und Co für Sie sortiert und zusammengefasst – lesen Sie weiter!
Pre Nahrung, Folgemilch, Kindermilch – wo liegt der Unterschied?
Das Verdauungssystem eines Säuglings ist sehr empfindlich. Sogenannte Pre Nahrung oder Pre Milch kommt in ihrer Zusammensetzung natürlicher Muttermilch am nächsten und ist daher die Milchnahrung der Wahl für die ersten Monate im Leben Ihres Lieblings. Sie enthält – wie die Muttermilch – nur Milchzucker (Laktose) als Kohlehydratquelle, ist arm an Proteinen und sehr dünnflüssig. Ihre Nährstoffzusammensetzung ist auf die Bedürfnisse eines Säuglings in der ersten Lebensphase abgestimmt und kann wunderbar auch parallel zum Stillen verabreicht werden. In diesem Fall spricht man Zwiemilchernährung, die dann sehr praktisch ist, wenn Sie nicht immer stillen können oder wollen.
Mit zunehmendem Alter wird Ihr Baby lebhafter und aktiver. Dies ist spätestens nach einem halben Jahr der Fall, wenn das Kind beginnt, seine Umgebung wahrzunehmen und neugierig daran teilhaben will. Dann wird es von Pre Nahrung nicht mehr richtig satt, weil es zusätzliche Nährstoffe und Energie benötigt. Das ist dann der Zeitpunkt, an dem Sie mit Folgemilch beginnen können.
Folgemilch hat eine sämigere Konsistenz und enthält weitere Kohlehydratquellen wie Stärke oder Maltodextrin zum Milchzucker der Pre Nahrung. Folgemilch sättigt besser und länger anhaltend als Pre Nahrung. Sie gehört wie Pre Nahrung zur Säuglingsanfangsnahrung und kann auch parallel zu ersten Breimahlzeiten bis etwa zur Vollendung des ersten Lebensjahrs gefüttert werden.
Unser Tipp: Achten Sie bei der Auswahl von Folgemilch auf die unterschiedlichen Zusammensetzungen. Man unterscheidet drei verschiedene Arten von Folgemilch. „1er“-Folgemilch enthält natürliche Nährstoffe, wie sie auch in der Muttermilch zu finden sind. Sie kann im Anschluss an die Pre Nahrung gegeben werden – durchaus zusammen mit Beikost bis zum Ende des ersten Lebensjahres. „2er“- und „3er“-Folgemilch sollte aufgrund ihres Gehaltes an Zucker und diversen süßen oder fruchtigen Geschmacksstoffen nicht vor dem vierten bzw. achten Lebensmonat gefüttert werden. Ein kritischer Blick aufs Etikett verrät Ihnen, welche Zusätze dem jeweiligen Produkt beigefügt sind.
Wann ist Zeit für etwas anderes als Folgemilch?
Der Zeitpunkt, an dem Ihr Kind im Hochstuhl am gemeinsamen Familientisch sitzt und seinen Löffel selber hält, scheint in weiter Ferne, wenn man erst vor Kurzem Mutter geworden ist. Und doch ist genau das das Ziel. Voraussetzung dafür ist es, das Verdauungssystem des Babys langsam, aber sicher an feste Nahrung zu gewöhnen. Rund um das zweite Lebenshalbjahr können Sie daher beginnen, Ihrem Kind erste Brei-Babynahrung anzubieten, deren Konsistenz zunehmend stückiger werden darf. Die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit empfiehlt einen Breikostbeginn zwischen Beginn des 5. Lebensmonats (17. Woche) und Ende des 6. Lebensmonats (26. Woche), wobei Muttermilch oder Säuglingsanfangsnahrung weiterhin eine wichtige Nährstoffquelle bleiben.
Stellen Sie ab dem sechsten Monat Zug um Zug von Milchnahrung auf Beikosternährung um und gewöhnen Sie Ihr Kind damit langsam an den Geschmack natürlicher Lebensmittel.
Milchnahrung für Frühchen und besonders empfindliche Kinder
Hat Ihr Kind besondere Ansprüche? Viele Hersteller bieten zum Beispiel Pre Nahrung speziell für Frühgeborene an. Dies sind Baby Milch Pulver Präparate, die einen erhöhten Nährstoffgehalt aufweisen und sehr gut mit Muttermilch gemischt werden können.
Auch für Kinder, die vermehrt unter Durchfall, Verstopfung oder Erbrechen leiden, gibt es spezielle Milchnahrung. Diese Präparate helfen dem kindlichen Verdauungssystem, sich an die noch ungewohnte Nahrung anzupassen – mit dem Ziel, nach einer gewissen Weile wieder herkömmliche Milchnahrung verdauen zu können.
Sogenannte HA-Milchnahrung eignet sich für allergiegefährdete Babys, die auf bestimmte Stoffe besonders sensibel reagieren. HA heißt hypoallergen und HA-Babynahrung gibt es als 1er- und 2er-Folgemilch. Haben Sie jedoch einmal begonnen, hypoallergene Milchnahrung zu füttern, empfiehlt es sich dabei zu bleiben, um das Verdauungssystem Ihres Kindes nicht zu überfordern und eventuell einen Allergieausbruch zu riskieren. Im Zweifel wird Sie auch Ihr Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin gerne beraten.