Fieber beim Baby und Kleinkind
Wenn die Körpertemperatur von Babys und Kleinkindern steigt, dann steigt meist auch die Anspannung bei den Eltern. Die Sorge, dass das Fieber lebensgefährlich wird, wird mit jedem Grad mehr am Thermometer größer. Dennoch ist es wichtig Ruhe zu bewahren.
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Lesedauer 5 Min.
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25.6.2025
Gründe für Fieber
Fieber an sich ist keine Krankheit, sondern eine Schutzreaktion des Körpers. Durch die Erhöhung der Körpertemperatur wird das Ausbreiten von Bakterien und Viren erschwert und somit eine Infektion bekämpft. Häufige Gründe für Fieber bei Babys und Kleinkindern sind grippale Infekte, Mittelohrentzündungen, Harnwegsinfekte, Magen-Darm-Erkrankungen, das Drei-Tage-Fieber oder auch das Zahnen.
Fieber ist nicht gleich Fieber
Wenn die Temperatur erhöht ist, heißt das nicht gleich, dass das Kind Fieber hat. Medizinisch wird zwischen Normaltemperatur, erhöhter Temperatur, leichtem und hohem Fieber unterschieden. Die Grenzwerte hängen dabei vom Alter des Kindes ab. So sind die Grenzwerte bei Neugeborenen und Säuglingen unter drei Monaten niedriger als bei Babys über drei Monaten bis zu drei Jahren.
Fieber messen beim Baby bzw. Kleinkind
Bei Babys und Kleinkindern ist die Temperaturmessung im Po ratsam. Dadurch wird die Temperatur sehr genau erhoben und die Fehlerquote ist viel geringer als unter der Achsel, auf der Stirn bzw. im Ohr. Wichtig ist es, ein geeignetes Thermometer zu verwenden, die Spitze einzucremen, mit Vaseline beispielsweise, und diese dann sehr langsam und behutsam ca. 1 cm rektal einzuführen.
Fieber bei Babys unter drei Monaten
Der Körper von Neugeborenen und jungen Säuglingen hat in diesem jungen Alter noch nicht ausreichend die Fähigkeit, mithilfe von eindeutiger Temperaturerhöhung auf Viren und Bakterien zu reagieren. Daher kann eine erhöhte Temperatur bereits ein Anzeichen für eine fortgeschrittene Infektion sein. Das ist der Grund, warum die Grenzwerte für Babys unter drei Monaten niedriger sind:
Normaltemperatur: 36,5° - 37,5°
Erhöhte Temperatur: 37,6° - 37,9°
Leichtes Fieber: 38,0° - 38,4°
Mäßiges Fieber: 38,5° - 38,9°
Hohes Fieber: über 39°
Abweichungen von der Normaltemperatur bei Neugeborenen und jungen Säuglingen sollten von den Eltern sehr ernst genommen werden und sie sollten umgehend ein*e Kinderärzt*in aufsuchen.
Fieber bei Babys und Kleinkindern bis 3 Jahren
Ab dem dritten Monat können Babys und Kleinkinder bereits besser auf Viren und Bakterien mit Temperaturerhöhungen reagieren. Von Fieber spricht man daher erst ab 38,5°.
Normaltemperatur: 36,5° - 37,5°
Erhöhte Temperatur: 37,6° - 38,4°
Leichtes Fieber: 38,5° - 38,9°
Hohes Fieber: über 39°
Da eine erhöhte Temperatur und Fieber Schutzmechanismen des Körpers sind, müssen nicht umgehend fiebersenkende Maßnahmen ergriffen werden. Wichtig ist es, immer den Gesamtzustand des Kindes zu beurteilen, um zu entscheiden, wann Medikamente eingesetzt werden sollten. Manchmal ist dies bereits bei erhöhter Temperatur sinnvoll, vor allem wenn ein Kind sehr unruhig bzw. leidgeplagt ist.
Was ist bei erhöhter Temperatur bzw. Fieber zu beachten?
In erster Linie ist es wichtig, dass die Eltern Ruhe bewahren und sich Zeit für ihr Kind nehmen, um auch den weiteren Verlauf zu beobachten.
Hier ein paar Tipps:
- Beobachten Sie Ihr Kind - die Hautfarbe, die Atmung, die Ausscheidungen, das Verhalten und das Allgemeinbefinden. Bei Auffälligkeiten oder Unsicherheiten, konsultieren Sie umgehend eine*n Kinderarzt*in.
- Achten Sie darauf, dass Ihr Kind ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Bieten Sie regelmäßig in kürzeren Abständen die Brust oder die Flasche an.
- Bieten Sie Ihrem Kind, sofern es bereits isst, leicht verdauliche Kost an.
- Wechseln Sie regelmäßig die Kleidung und das Bettlaken bzw. die Bettwäsche, vor allem wenn Ihr Kind schwitzt.
- Ziehen Sie Ihr Kind nicht zu warm an, wenn es Fieber hat, damit es nicht überhitzt.
- Messen Sie regelmäßig die Temperatur, um einen weiteren Anstieg zu erkennen.
- Sie können Bauch- und Wadenwickel einsetzen, um das Fieber auf natürliche Weise zu senken.
- Setzen Sie nach ärztlicher Verordnung fiebersenkende Mittel ein.
Wichtig: Zögern Sie nicht eine*n Kinderarzt*in zu kontaktieren, wenn Sie ein ungutes Gefühl haben.
Der Fieberkrampf
Der Fieberkrampf ist eine Komplikation von hohem Fieber. Es handelt sich dabei um eine Reaktion des Nervensystems, welche auf einen schnellen Fieberanstieg folgt. Ein Fieberkrampf zeigt sich, indem das Kind das Bewusstsein verliert, die Lippen blau werden, die Muskeln krampfen oder der Körper erschlafft. Der Krampfanfall kann bis zu einigen Minuten dauern.
Wichtig dabei ist Ruhe zu bewahren, das Kind auf den Boden oder eine andere harte Unterlage zu legen (nicht auf eine weiche Matratze!), so dass Sie das Gesicht gut sehen können, um zu beurteilen, dass Mund und Nase frei sind. Falls das Kind erbricht, achten Sie darauf, dass das Erbrochene nicht in die Luftröhre gelangt. Eine seitliche Lagerung wird empfohlen. Achten Sie darauf, dass sich das Kind während des Krampanfalles nicht verletzt. Setzen Sie so bald wie möglich einen Notruf ab.
In der Regel verlaufen Fieberkrämpfe komplikationslos und ohne gesundheitliche Folgen. Dennoch sollte jedes Kind nach einem Krampfanfall kinderärztlich untersucht werden.
Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel lediglich Informationen enthält, jedoch keinen ärztlichen Rat bzw. Konsultation ersetzt.
Stefanie Winkler, MSc
ist Hebamme und Studentin der Bio- und Medizinethik in Linz.
„Als Hebamme bin ich mir der Verantwortung bewusst, dass ich Frauen auf einem kleinen, aber sehr wichtigen Stück ihres Weges begleiten darf, der alles Weitere prägt."
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