Faire Nachhaltigkeit bei dm
Soziale Verantwortung ist uns bei dm besonders wichtig, nicht nur, was unsere Mitarbeitenden angeht. Auch die vielen Menschen, die an der Lieferkette unserer Produkte tätig sind, liegen uns am Herzen. Wir wollen faire Bedingungen und langanhaltende Beziehungen zu den Lieferanten. Deshalb setzen wir uns dafür ein, ihre Arbeits- und Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern. Im Folgenden geht es um drei wichtige Rohstoffe, die häufig mit sozialen und ökologischen Herausforderungen in Verbindung gebracht werden.
Verbesserung der Arbeitsbedingungen
Ob im Lebensmittel- oder im Textilbereich – wir fördern kleinbäuerliche Initiativen mit Schulungen und Investitionen in die örtliche Infrastruktur, beispielsweise den Bau von Schulen. Aber vor allem garantieren wir den Familien in Ländern wie Sierra Leone, Madagaskar oder Burkina Faso die Abnahme ihrer Ernte. Das schafft finanzielle Sicherheit und ist die Grundlage ihrer Existenz.
Viele der dm-Produkte sind mit Siegeln ausgezeichnet, die soziale und ökologische Standards bei der Herstellung garantieren. Im dm-Regal erkennen Sie unsere fairen und nachhaltigen Produkte auch an den grünen Etiketten.
In diesem Beitrag nehmen wir drei der wichtigsten Rohstoffe kritisch unter die Lupe und stellen Ihnen nachhaltige Ansätze und faire Produkte aus unserem Sortiment vor.

Der Rohstoff Kakao
Als Kakao, Tafel oder Pralinen: Schokolade ist unwiderstehlich gut und ein echter Seelentröster. Durchschnittlich isst jeder Mensch in Österreich pro Jahr acht Kilogramm Schokolade. Die Süßigkeit besteht zum großen Teil aus Kakao und dieser wird oft unter für Menschen und Umwelt problematischen Bedingungen angebaut.
Risiken
Nur 37 Prozent der Tafelschokolade stammt aus zertifiziertem fairem Handel.
Die Kakaobauern arbeiten meist für sehr niedrige Löhne, sodass kein existenzsicherndes Einkommen erwirtschaftet werden kann.
Auf vielen Kakaoplantagen ist Kinderarbeit weitverbreitet.
Der Anteil arbeitender Frauen ist auf den Kakaofarmen sehr hoch. Oft haben sie sogar leitende Positionen inne. Von Weiterbildungsmaßnahmen und politischen Ämtern auf kommunaler Ebene werden sie aber ausgeschlossen. Zudem bekommen sie aufgrund einer hohen Analphabetenrate keine Kredite und haben keinen Zugang zu landwirtschaftlichen Betriebsmitteln. Auch der Landbesitz bleibt ihnen verwehrt. Das alles führt zur Diskriminierung der Frauen und zur Ungleichheit der Geschlechter.
Auf vielen Kakaofarmen gehört der Einsatz von Pestiziden zum Alltag – mit negativen Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen und die Umwelt.
Die Menschen arbeiten vor Ort unter schwierigen Bedingungen: Die Plantagen liegen fernab der Dörfer in hohen Lagen. Oft stehen den Arbeitenden nur sehr einfache, zum Teil nicht sichere Arbeitsgeräte zur Verfügung. Dadurch besteht für sie ein hohes Gesundheitsrisiko.
Die Arbeitenden haben meist kein Mitspracherecht auf leitender Ebene und sind auf höheren Entscheidungsebenen gänzlich unterrepräsentiert: Die Geschicke der Kakao- und Schokoladenindustrie liegen in den Händen großer Konzerne, und nur diese sind in der Lage, einen wesentlichen Unterschied zu machen.
Fazit: Statt finanziell vom Anbau und von der Herstellung von Kakao zu profitieren, führt ihre tägliche Arbeit die Menschen in eine strukturelle Armut.
Ansätze zur Verbesserung
Die Arbeitenden, insbesondere die Frauen, müssen Zugang zu Bildung, Krediten und politischer Mitbestimmung erhalten.
Die Produkte müssen rückverfolgbar sein, um die Lebensbedingungen der Bäuerinnen und Bauern zu verbessern.
Agroforstwirtschaftliche Systeme, bei denen die natürliche Vegetation (vor allem Bäume) und die Landwirtschaft im Einklang stehen, müssen gefördert werden. Nur so kann die Zerstörung der Natur durch Ackerflächen aufgehalten werden.
Der Einsatz von Pestiziden muss drastisch reduziert werden.
Das Nettoeinkommen der Arbeitenden muss erhöht und die Arbeitssicherheit verbessert werden.
Kinder gehören in die Schule, anstatt auf Plantagen arbeiten zu müssen.
Die Einkaufspraktiken der Konzerne müssen sich ändern: Fair Trade und Bio-Qualität sollten ganz vorne stehen.
Unsere Siegel
Der Rohstoff Baumwolle
Jeder trägt sie auf der Haut, ihre globale Anbaufläche beträgt 34,8 Millionen Hektar und sie gibt rund 25 Millionen Menschen Arbeit: Baumwolle. Doch ihr Anbau ist keineswegs so sauber wie ihr Image.
Risiken
Die Ernte von Baumwolle ist anstrengend und zeitaufwendig. Oft wird sie von Kindern und Frauen übernommen. Viele Kinder gehen daher nicht regelmäßig in die Schule oder haben nur eine rudimentäre Bildung.
Der Verdienst ist gering und reicht nicht für die Existenzsicherung aus.
Der hohe Einsatz von Pestiziden und Dünger beim Anbau konventioneller Baumwolle beeinträchtigt die Gesundheit der Arbeitenden und schadet der Umwelt.
Durch den Anbau von Baumwoll-Monokulturen gibt es immer weniger Ackerland, sodass die kleinbäuerlichen Familien ihre Lebensgrundlage verlieren.
Die in der Baumwollernte beschäftigten Menschen tragen meist keine Schutzkleidung und sind viele Stunden lang auf den Feldern tätig und dabei der Witterung ausgesetzt.
Der Anbau von Baumwolle benötigt sehr viel Wasser, das anderswo fehlt.
Fazit: Die Baumwollpreise sind viel zu niedrig, um den Menschen vor Ort ein würdevolles Leben zu ermöglichen.
Ansätze zur Verbesserung
Der Lohn der Arbeitenden muss steigen und damit auch der Preis für die Baumwolle.
Der Anbau von Bio-Baumwolle muss ausgebaut werden, damit die Ackerböden entlastet werden können.
Der hohe Einsatz von Pestiziden muss auch beim konventionellen Anbau verringert werden.
Die Kinderarbeit muss verboten, die Alphabetisierungsquote erhöht werden.
Die Arbeitenden müssen besser vor gesundheitlichen Risiken geschützt werden.
Unser Beitrag, faire Produkte
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Unser Siegel
Der Rohstoff Kaffee
Kaffee ist aus unserem täglichen Leben nicht wegzudenken: Das schwarze Gold begleitet uns durch den Tag und sorgt für entspannte Genussmomente. Diejenigen, die ihn für uns ernten, leben jedoch in den allermeisten Fällen unter dem Existenzminimum.
Risiken
Die niedrigen Kaffeepreise führen dazu, dass das durchschnittliche Einkommen der Familien, die vom Kaffeeanbau leben, in acht von zehn Kaffeeanbauländern am oder unter dem Existenzminimum liegt.
Da erwachsene Arbeitskräfte zu „teuer“ sind, arbeiten viele Kinder auf den Plantagen und sind Ausbeutung und gesundheitlichen Risiken ausgesetzt. Zur Schule gehen sie meist nicht.
Die Kaffeebauern haben kaum Einfluss auf die Preisgestaltung. Nach aktueller Zahlungspraxis erhalten die Farmer das Geld für ihre Lieferungen erst nach 90, teilweise aber auch erst nach 160 oder 360 Tagen.
Durch Monokulturen und den Einsatz von Pestiziden werden die Umwelt und die Lebensgrundlage der Menschen vor Ort zerstört.
Durch den Klimawandel und dessen Folgen wie Dürre, Überschwemmungen oder Stürme sind die Kaffeeanbauflächen zunehmend bedroht.
Fazit: Kaffee müsste teurer werden, damit die Menschen, die ihn ernten, davon leben können. Eine andere Möglichkeit ist, Lupinenkaffee zu trinken. Mehr dazu erfährst du in unserem Beitrag zum Thema „Lupinen essen“.
Kaffee aus biologischem Anbau – Ansätze zur Verbesserung
Der Einsatz von Pestiziden und Herbiziden muss stark eingeschränkt werden.
Die Agroforstwirtschaft in Kaffeeanbaugebieten muss gefördert werden, damit die Biodiversität erhalten bleibt.
Soziale Standards wie Mindestlöhne, Verbot von Kinderarbeit und Zahlung von Beiträgen für Renten- und Krankenkasse müssen eingeführt und gewährleistet werden.
Unser Siegel
Mehr Informationen zum Thema Nachhaltigkeit und Tipps für den Alltag entdecken Sie in unserem Themenschwerpunkt „Nachhaltig leben“ und in unserem Beitrag zu nachhaltigen Alternativen für Alltagsprodukte.