Richtig oder falsch? Mythen über Baby und Geburt
Volksweisheiten rund um werdende Mamis: nicht ganz ernst zu nehmen, aber lustig sind sie allemal.

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Lesedauer 4 Min.
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22.9.2022

Ein Baby ist für viele das schönste Geschenk auf Erden. Doch gibt es viele Volksweisheiten und Mythen rund um das Thema Geburt und Schwangerschaft.
Das erste Kind kommt meist zu spät. Jedes Baby kostet einen Zahn. Und: Hat das Ungeborene viele Haare, bekommt die Mutter Sodbrennen. Alles Ammenmärchen oder steckt doch ein Fünkchen Wahrheit hinter den Aussagen?
Bei Geburt und Schwangerschaft – insbesondere, wenn es das erste Kind ist – können sich werdende Mütter vor gut gemeinten Ratschlägen, Sprüchen und Weisheiten kaum retten. Da wird viel erzählt, viel gemutmaßt und viel gewusst. Doch was steckt dahinter, woher kommen die Mythen, sind es überhaupt welche oder entsprechen sie am Ende doch der Wahrheit? Die dm Redaktion hat sich gemeinsam mit Hebamme Marion Sonneck die Top 6 einmal näher angeschaut:
1. Bub oder Mädchen? Der Babybauch verrät's
Zeigt sich der Babybauch eher spitz, soll es ein Bub werden; ist er eher rundlich, so dürfen sich die Eltern auf ein Mädchen freuen – besagt zumindest eine Volksweisheit. „Alles Unsinn“, sind sich allerdings die Experten einig. Für die Behauptung gibt es keinerlei wissenschaftliche Beweise. Im Gegenteil: Schon im Jahr 1999 belegten Forscher einer amerikanischen Universität, dass es zwischen der Bauchform und Babys Geschlecht keinen Zusammenhang gibt. Für diese sind nämlich die Schwangerschaftshormone und die Breite des Beckens maßgeblich.
2. Babys mit Haarpracht verursachen Sodbrennen
Auch nachfolgende Zeilen sind eindeutig in die Kategorie der Mythen einzureihen: Kinder mit vielen oder langen Haaren verursachen bei der Mutter Sodbrennen, heißt es. Alles Unsinn! Sodbrennen hat sein Entstehen nämlich im Magen und nicht in der Gebärmutter. Durch die Hormone wird die Verdauung langsamer, die Magensäure bleibt länger im Magen und kann so leichter in die Speiseröhre gelangen.
3. Mädchen lassen sich bei der Geburt mehr Zeit
Mädls sind eitel, perfekt gestylt und brauchen im Bad immer lange. Es ist ein Vorurteil, das auch vor dem Ungeborenen nicht Halt macht. So besagt der Volksmund, dass Mädchen bei der Geburt deshalb länger brauchen, weil sie sich noch „zurecht machen“ müssen. Alles Unfug: Die Dauer der Geburt hängt natürlich nicht mit dem Geschlecht zusammen
4. Dunkler Streifen am Babybauch prophezeit Zwillinge
Das wäre ja das Schwangerschafts-Orakel schlechthin. So erzählt man sich, dass nur Zwillingsmamas einen dunklen Streifen, die sogenannte linea fusca, am Babybauch bekommen. Stimmt nicht! Ob ein Kind, Zwillinge, Drillinge, Bub oder Mädchen - davon ist der Streifen ganz sicher nicht abhängig. Tatsächlich sind daran auch hier wieder die Hormone beteiligt. Denn: Während der Schwangerschaft wird hormonell bedingt mehr Melanin produziert.
5. Jedes Kind kostet einen Zahn
Natürlich! Auch hier sind's wieder mal die lieben Hormone. Durch sie ändert sich nämlich die Zusammensetzung des Speichels, Bakterien können sich besser vermehren und werdende Mamis sind dadurch tatsächlich anfälliger für Karies. Allerdings: Schwangere müssen deshalb nicht gleich mit Zahn-Einbußen rechnen. Vorsorge ist hier wieder einmal besser als Nachsorge: Einfach besonders auf eine Kalziumzufuhr achten und einmal mehr zum Zahnarzt.
6. Buben bescheren der Mama morgendliche Übelkeit
Bubenmamas haben in der Schwangerschaft besonders mit Übelkeit zu kämpfen? Kann man so nicht sagen! Der Volksmund kennt auch die gegenteilige Aussage, nämlich dass Morgenübelkeit auf ein Mädchen hinweisen soll. Also auch hier wieder: ein Ammenmärchen. Ein Zusammenhang zwischen dem Geschlecht des Babys und dem schwangerschaftlichen Unwohlsein lässt sich nicht feststellen. Stattdessen wird das Unwohlsein mit dem Schwangerschaftshormon HCG in Verbindung gebracht, das in der Schwangerschaft vermehrt produziert wird.


